Mirco Pinato gibt alles im Powerlifting. Fotos:zvg
Mirco Pinato gibt alles im Powerlifting. Fotos:zvg
30.10.2018

Bärenstarker Mirco Pinato feiert WM-Titel

Mirco Pinato aus St. Erhard gewinnt die Powerlifting-Weltmeisterschaft im slowakischen Trnava. Er krönt sich mit einer unglaublichen Willens- und Kraftleistung. Gewichte über 200 kg sind ihm ein Leichtes.

Männer, gebaut wie Schränke, gibt es in Zeiten des Fitness-Booms unzählige. Männer, die nicht nur stark aussehen, sondern auch stark sind, sind weit schwerer auszumachen. Einer von ihnen ist Mirco Pinato, amtierender Weltmeister im Powerlifting. «Eine sportliche Optik gefällt mir. Jedoch schauen wir im Powerlifting nicht wie Bodybuilder auf die Muskelbildung. Bei uns ist die Kraft und nicht die Optik entscheidend», erklärt der St. Erharder.

Drei Königsdisziplinen
Powerlifting ist eine Mischung aus verschiedenen Gewichthebedisziplinen: Kniebeugen, Bankdrücken und Kreuzheben. Um die Wettkampfleistung zu messen, werden die Ergebnisse der einzelnen Disziplinen addiert. Es gibt verschiedene Alters- und Gewichtsklassen. So ist es möglich, diesen Sport bis ins hohe Alter zu machen.

Fitnessraum in eigener Firma
Mit eiserner Disziplin bereitete sich Mirco Pinato ein Jahr lang auf die WM vor: ausgewogene Ernährung, viel Schlaf, kein Alkohol. Im Obergeschoss seiner Pinato Graphics AG, die er seit 30 Jahren führt, baute er sich einen Fitnessraum – und trainierte drei Mal die Woche.

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«Die Erholungszeit der Grundübungen wie Kniebeugen, Bankdrücken und Kreuzheben kann zwischen drei und fünf Tage dauern. Deshalb macht man diese schweren Grundübungen besser nur jeweils einmal pro Woche.»
Wer bei Kniebeugen und Kreuzheben mehr als 200 Kilogramm stemmt, setzt potenziell seine Gesundheit aufs Spiel. «Wenn man im maximalen Bereich trainiert, ist es immer etwas gefährlich. Deshalb ist es sehr wichtig, dass man sich bei jedem Training 100-prozentig fokussiert und alle Übungen korrekt ausführt. Der grosse Vorteil ist, dass man Muskeln aufbaut, die im Alltag das Skelett unterstützen», weiss Mirco Pinato.

WM-Triumph in der Slowakei
Das harte Training, es zahlte sich aus. Mitte Oktober gewann der 56-Jährige im slowakischen Trnava sensationell WM-Gold in der Gewichtsklasse bis 100 kg (Altersstufe 55–59) und erfüllte sich damit einen Lebenstraum. «Den Erfolg möchte ich auch all meinen Mitarbeitern widmen, die mir immer genügend Zeit und Spielraum für die WM-Vorbereitung gelassen haben.»

Kreuzheben mit 250 Kilogramm
Sich auf den Lorbeeren auszuruhen, kommt für Mirco Pinato nicht in Frage. «Jeder Mensch braucht Ziele im Leben», erklärt er – und nennt seine: «Trotz hohen Alters werde ich mich an neuen Rekorden versuchen. Im Kniebeugen die 220 kg, im Bankdrücken die 170 kg und im Kreuzheben die 250 kg sollten vielleicht noch einmal möglich sein.»
Das sind Gewichte, deren Hebung schier unmenschlich klingt – und von denen die eingangs erwähnten Fitness-Schränke wohl nur träumen können. Ein Leben lang.


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