Das Gelände auf dem die Mehrzweckhalle gebaut werden soll, muss erst noch gesichert werden. Foto: Ana Birchler-Cruz
Das Gelände auf dem die Mehrzweckhalle gebaut werden soll, muss erst noch gesichert werden. Foto: Ana Birchler-Cruz
06.03.2019

Die «Halle für Alle» wird teurer

11 Millionen Franken bewilligten die Knuteler für die Mehrzweckhalle St. Erhard. Nun rechnet der Gemeinderat mit weiteren Ausgaben in Millionenhöhe.

Für 10,9 Millionen Franken soll in St. Erhard die neue Mehrzweckhalle entstehen. Bei einer Stimmbeteiligung von 48,7 Prozent sagten im vergangenen Frühling rund 80 Prozent Ja zum Kredit. Nun fallen laut dem Knutwiler Gemeinderat womöglich weitere Mehrkosten von 1,6 Millionen Franken an. Ein Grund dafür sind Massnahmen, die zur Baugrubensicherung ergriffen werden müssen. Denn beim Gelände, auf dem zukünftig die Mehrzweckhalle stehen soll, handelt es sich um eine Seitenmoräne. Diese müsse aus Sicherheitsgründen mit Nägeln in der Erde gesichert werden, unter anderem, um die Einfamilienhäuser oberhalb nicht zu gefährden, erklärt Gemeindepräsidentin Priska Galliker. Trotz hinzugezogener geologischer Gutachter habe die Notwendigkeit dieser Massnahme nicht in diesem Masse vorhergesehen werden können. 700000 Franken werde die Bodenvernagelung und die Baugrubensicherung kosten. Galliker äusserte sich traurig über die Situation: «Diese Summe können wir nicht einfach wegsparen.»

 

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Vom Wünschbaren zum Machbaren

Ebenfalls Mehrkosten ergibt eine Photovoltaikanlage auf dem Dach, die aufgrund des neuen Energiegesetzes des Kantons Luzern von der Gemeinde verlangt wird. Zudem soll die Baukommission prüfen, ob für circa 50000 Franken ein zusätzlicher Raum neben der Bühne gebaut und ob zusätzliche Kühlungs- und Lüftungsanlagen in der Küche sowie der Halle installiert werden sollen. Nach jetzigem Planungstand beträgt der Mehraufwand 1,6 Millionen Franken. Die Baukommission wird gemäss Galliker potenzielle Einsparungen prüfen, um den Betrag weiter zu senken. So könne beispielsweise bei Fenstern, Dachform, Decken oder der Wandverkleidung gespart werden.

Im nächsten Schritt zieht die Gemeinde Anspruchsgruppen wie Schulen oder Vereine hinzu, um zu besprechen, welche Bedürfnisse in der neuen Halle umgesetzt werden müssen und welche nicht. «Wir sehen, dass es noch Einsparungspotenzial hat. Jetzt geht es darum, vom Wünschbaren zum Machbaren zu gelangen», sagt Priska Galliker. Über den nötigen Zusatzkredit, der durch die ungewissen Mehrkosten anfallen wird, befindet die Gemeinde an der Gemeindeversammlung vom Dezember.

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Vereine müssen Beitrag zahlen

Parallel dazu bearbeitet der Gemeinderat das Nutzungsreglement der Halle und anderer gemeindeeigener Räume. Wo die Räumlichkeiten der Gemeinde bisher kostenlos von den Vereinen genutzt werden durften, könnten zukünftig Unterhaltskosten anfallen. Die Förderung der Jugend wird allenfalls stärker gewichtet, so dass für Kinder und Jugendliche der Gebrauch weiterhin kostenfrei bleiben würde. Für Erwachsene könnte künftig ein Beitrag anfallen. Auf diese Weise handhabt es bereits die Stadt Sursee. «Ob wir mit der Vereinsfinanzierung fortfahren wie bisher oder einen Systemwechsel vornehmen, ist noch nicht klar», sagt Galliker.

Ebenfalls noch nicht klar ist, mit welcher Heizung die Mehrzweckhalle ausgestattet wird. Bis dies geklärt ist, wird die Halle an die zentrale Ölheizung der Schulhausanlage angeschlossen. «Diese wird aber nicht 20 Jahre halten, das darf man nicht ausser Acht lassen», so Galliker. Eine Schnitzelheizung sei aufgrund des vielen Waldes der Gemeinde naheliegend. Fest stehe das allerdings noch nicht. Für das jeweilige Heizmedium wird zu einem späteren Zeitpunkt ein separater Sonderkredit beantragt.


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