27.02.2019

«Die Konkurrenz belächelt mich nicht mehr»

Ein Jahr nach dem triumphalen 4. Platz an Olympia greift Eisschnellläufer Livio Wenger an der Allround-WM in Calgary wieder nach den Sternen – oder zumindest nach einer Top-Ten-Platzierung.

366 Tage sind seit dem Olympischen Diplom in Südkorea vergangen, als diese Zeitung Livio Wenger am Montag in Calgary erreicht. Reich hat ihn der 4. Platz von damals nicht gemacht. Eine Anstellung als Zeitsoldat der Schweizer Armee gibt ihm jedoch etwas Sicherheit, wie im Sommer 2018, als er seinen Muskelfaserriss in Magglingen auskurieren konnte. Auch seinen Konkurrenten ist sein Top-Ergebnis natürlich nicht entgangen. «Seit Olympia werde ich nicht mehr belächelt, und auch die Grossen des Sports reden mit mir», fügt der Schenkoner an.

Auf dem Boden geblieben

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Abgehoben ist Livio Wenger wegen seines Olympia-Exploits nicht. Gewohnt bodenständig und selbstkritisch analysiert er seine Chancen an der bevorstehenden Allround-WM in Calgary. In die Top 10 der Gesamtwertung möchte er laufen – ein hoch gegriffenes Ziel, wobei die Welt nicht untergehe, falls er sein Ziel verfehle. «Im 500-Meter-Rennen wird es schwierig, über 1500 Meter weiss ich, dass ich in die Top 8 laufen kann.» Sollte er nach dem 5000-Meter-Rennen in der Gesamtwertung unter den besten Acht sein, dürfte er das abschliessende 10’000-Meter-Rennen laufen. Realist, wie Livio Wenger ist, macht er sich bei seiner ersten WM-Teilnahme im Allround-Format nicht all zu grosse Hoffnungen darauf.

Mitte Oktober 2018 lief Livio Wenger in Inzell die 3000 Meter in Rekordzeit. Über vier Distanzen hält er damit aktuell die Schweizer Bestzeit. Nur diejenigen über 500 und 10’000 Meter fehlen noch. «Diese Rekorde sind zwar schön, aber eine Nebensache. Ich will an die Weltspitze, das ist mein Hauptziel», gibt sich der 26-Jährige kämpferisch.

Eine Woche nach der Allround-WM steht der Weltcupfinal in Salt Lake City an, wo Livio Wenger den Sprung vom 4. auf den 3. Rang im Gesamtklassement anpeilt. Danach hofft er auf einen Sommer, der nicht von Verletzungspech geplagt ist wie der von 2018. «Egal, welche Ziele man hat. Das Wichtigste ist, dass man gesund ist. Das habe ich im vergangenen Sommer gelernt.»

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Rennzeiten WM Calgary (Schweizer Zeit):

Samstag, 2. März:

500 Meter: 20.29–21.05 Uhr

5000 Meter: 22.23–0.11 Uhr

Sonntag, 3. März:

1500 Meter: 20.51–21.39 Uhr

10000 Meter: 22.25–23.28 Uhr

 

Weitere Infos: www.isu.org/speed-skating


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