Die Surseerin Ai-Yen feiert mit den singenden Mamis von «Härz» Erfolge. Foto Daniel Zumbühl
Die Surseerin Ai-Yen feiert mit den singenden Mamis von «Härz» Erfolge. Foto Daniel Zumbühl
27.06.2018

Die Surseerin Ai-Yen ist eines der singenden Mamis von «Härz»

Die sechs singenden Mamis von «Härz» haben einen Senkrechtstart hingelegt. Ihre erste CD verkaufte sich nach kurzer Zeit über 10’000 Mal, was sie in die Top 3 katapultierte und Gold einbrachte. Ai-Yen aus Sursee ist eine der erfolgreichen Sängerinnen.

Sie stehen mitten im Leben, und ihre Mundart-Popsongs gehen direkt ins Herz, weil sie von jenen Dingen handeln, die niemanden kalt lassen: Von der Suche nach der grossen Liebe, vom schmerzhaften Loslassen, von Sehnsüchten und Träumen. Im Frühling kam mit «Härz» die erste CD der sechs in verschiedenen Dialekten singenden Ehefrauen und Mütter aus der ganzen Schweiz heraus. Anfang Mai durften sie eines der Lieder dem Publikum der SRF-Sendung «Happy Day» präsentieren, und am Folgetag schnellte die Zahl der verkauften Platten auf 5000 hoch. Mittlerweile haben «Härz» über 10’000 CD’s unters Volk gebracht, was ihnen einen Platz unter den Top 3 und Gold einbrachte.

Aus Thun nach Sursee gezogen
Eines der sechs singenden Mamis ist die 35-jährige Ai-Yen, die in Thun aufgewachsen ist (und folglich Berner Dialekt spricht), und vor acht Jahren nach Sursee zog. «Der Grund dafür ist mein Mann, der aus Geuensee stammt», verrät die Mutter der beiden Buben Josha (5) und Joakim (3), die mütterlicherseits chinesische und malaysische Wurzeln hat. Sie fühle sich zwar immer noch stark mit Thun verbunden. Dennoch gefalle es ihr am Sempachersee sehr gut, sagt die gelernte kaufmännische Angestellte: «Hier ist auf kleinem Raum alles vorhanden. Man kann mit dem Velo zur Post und zum Einkaufen fahren, und die Altstadt ist ein Bijou», rühmt Ai-Yen, deren Vorname übrigens auf deutsch «liebe schöne Schwalbe» bedeutet, die Surenstadt.

aaa

Sie singt auf allen Hochzeiten
Georg Schlunegger von der Managementfirma «Hitmill» hatte die Idee, ein Projekt mit sechs singenden Müttern zu lancieren. Hintergrund war die Erkenntnis, dass verheiratete Frauen mit Kindern im Musikbusiness kaum einen Platz haben. Im vergangenen Herbst stiess Schlunegger über jene Website auf Ai-Yen, auf der diese ihre Dienste als Hochzeitssängerin anbietet.
Sie habe schon immer gerne gesungen, früher unter anderem in Schülerbands, später dann auf der Thuner Seebühne im Musical «Miss Saigon», erzählt Ai-Yen. Sie wollte die Musik jedoch nicht bloss als Hobby betreiben, sondern damit neben ihrer Arbeit auf dem Sekretariat der Musikschule Muri/Gümligen auch Geld verdienen. «Da ich den eher schnulzigen Stil liebe, dachte ich, dass es mit dem Hochzeitsgesang ‘hauen’ würde», so Ai-Yen. Und so begleitete sie mit ihrem Gesang bislang über 60 Hochzeiten, aber auch Firmenanlässe und Feste. Selbst bei Beerdigungen trat sie schon auf. «Das ist jeweils sehr berührend.»


Elternhaus ist Song-Thema
Schlunegger schaute bei der Auswahl der «Härz»-Sängerinnen auf die musikalischen, aber auch auf die menschlichen Qualitäten. So fragte er Ai-Yen an, und sie sagte zu. «Erst mit der Zeit wurde mir bewusst, auf was für ein grosses Ding ich mich da einliess», meint die Surseerin mit einem Schmunzeln. Mit sechs Frauen auf einem Haufen sei es normalerweise nicht immer einfach, doch die «Härz»-Ladies hätten jedes Mal viel Spass, wenn sie zum Proben oder für Auftritte zusammenkämen. Schlunegger schreibt die Lieder quasi massgeschneidert auf die Sängerinnen und wählt dabei Themen, welche die Mamis beschäftigen. Bei Ai-Yen ist es derzeit die Vermietung ihres Thuner Elternhauses, die ihr sehr nahe geht. So ist es denn kein Wunder, dass einer der Songs auf der ersten CD den Titel «I denä Wänd» trägt.
Was die sechs «Härz»-Sängerinnen sonst noch zu erzählen haben, kann erfahren, wer ihre CD kauft, auf SRF1 am 16. August den «Donnschtig-Jass» schaut oder am 17. November um 19.30 Uhr das Konzert der Gruppe im «Das Zelt» in Luzern besucht. «Wenn sich die Leute in unseren Liedern wiederfinden, ist das der schönste Lohn für uns», sagt Ai-Yen.

Daniel Zumbühl

bbb

Infos unter www.härzmusig.ch


Schon gelesen?

Anzeigen

Zum E-Paper

Lesen Sie unser wöchentlich erscheinendes E-Paper und tauchen Sie ein in spannende Reportagen, Politkrimis und erfahren Sie das Neuste aus Ihrer Gemeinde.

zum ePaper

Meistgelesen

Instagram