Die Vision von einer zweiten, neuen «Altstadt»
Eine «Altstadt» in der Neustadt, Raum für moderne Wohnformen, ein Miteinander der Generationen: Dies soll mit dem Projekt Surehof verwirklicht werden.
300 Wohnungen für rund 900 Personen entstehen mittelfristig auf dem Areal der Frischfleisch AG in Sursee. Nicht von heute auf morgen, sondern etappenweise und frühestens ab 2024. Das Grossprojekt Surehof, das am Montagabend an der Gemeindeversammlung erneut vorgestellt worden ist, reiht sich ein in eine Vielzahl an Immobilienprojekten, die in absehbarer Zeit in Sursee realisiert werden: der «Dreiklang» der Lukb, das Pax-Hochhaus auf dem Therma-Areal, die «Parkavenue» auf dem Areal Münchrüti.
Beim «Surehof» wird aber alles anders. Keine Hochhäuser, keine Individualbauten, sondern ein gesamtes Quartier, eine «Altstadt in der Neustadt» soll hier entstehen. Dies ist die Vision von Urs Kunz, Inhaber der Frischfleisch AG und bis vor Kurzem Besitzer des entsprechenden Grundstücks. Ihm schweben günstige Wohnmöglichkeiten für moderne Lebensformen vor, sprich: das Leben der Bewohner soll sich wie in der Surseer Altstadt fast ausschliesslich in der näheren Umgebung des «Surehofs» abspielen. Wie das aussehen könnte, zeigt das Gewinnerprojekt von Lussi + Partner AG und Koepfli Partner Landschafts-Architektur (beide Luzern), das aus dem Architekturwettbewerb hervorgegangen ist.
Begegnungsorte im «Surehof»
Vier Gebäude mit vielen Armen, Ausprägungen, Öffnungen und Durchgängen gliedern sich um einen zentralen, parkähnlichen Innenhof, der sich zur angrenzenden Sure hin öffnet. Durch die unterschiedlichen Gebäudehöhen (15 bis maximal 30 Meter) ergeben sich Plattformen, Gemeinschaftsterrassen und Begegnungsorte – auf den Dächern, in den Passagen und dem begrünten Innenhof. Neben Wohnraum ist im Parterre Platz für Ateliers, Gewerberäume, Detaillisten, Restaurants oder ein Quartiercafé vorgesehen. Rund 60 unterschiedliche Wohnungstypen sollen ein breites Spektrum an Bewohner – Familien, Pensionierte, Singles, WGs und Doppelverdiener ohne Kinder – ansprechen.
Gemäss Bebauungsplan sollen mindestens 20 Prozent der Wohnfläche für preisgünstiges Wohnen ausgeschieden werden. Bauvorsteher Bruno Bucher begrüsste an der Informationsveranstaltung, dass das Gewinnerprojekt den Mut habe, den Flächenbedarf der einzelnen Wohnungen zu reduzieren und damit «echtes urbanes Wohnen» möglich sei. Aufgrund der dezentralen Lage zum Bahnhof sieht das Mobilitätskonzept insgesamt 437 Parkplätze und 1100 Veloabstellplätze vor. Das Projekt, hinter dem die Areal Sursee Zug AG der Investorenfamilie Ketterer steht, liegt im Rahmen des Mitwirkungsverfahrens bis zum 6. Juli auf der Stadtverwaltung auf.