Ein Hauch von Hollywood wehte durch das Forum in Triengen
Die Feldmusik Triengen widmete ihr Jahreskonzert unter der Leitung von Peter Stadelmann dem wohl bekanntesten Komponisten von Soundtracks, John Williams. Superman bis E.T. im Forum Triengen – das kam sehr gut an.
Eine erstklassige Unterhaltung – und dies in zweifacher Hinsicht – bot einmal mehr die Feldmusik Triengen anlässlich ihres Jahreskonzertes. Zuerst einmal handelt es sich beim Korps um einen der Topvereine der I. Klasse an den Musikfesten und zweitens war das Gebotene am vergangenen Wochenende auf der Forumsbühne wie schon gewohnt wieder erstklassig. Das Publikum war in Scharen gekommen und zeigte sich begeistert vom Gebotenen.
Hollywoods Helden
Es gibt durchaus Musikkenner, die moderne Soundtracks mit den grossen Werken der Klassik vergleichen. Dann wäre John Williams so etwas wie der Beethoven des 20. Jahrhunderts. Diese Aussage ist nicht unbegründet: Die Filmmusik von Williams ist von sehr hohem musikalischem Niveau und stellt an die Aufführenden entsprechende Anforderungen.
Dies wurde im Forum sehr schnell ersichtlich. Bereits das Eingangsstück, Superman March, machte deutlich, was die Gäste an diesem Abend erwarten würde: Konzertante Filmmusik, dargeboten von einem äusserst engagierten und versierten Korps unter der Leitung eines Dirigenten, der die Musikanten unprätentiös und äusserst sicher durch alle musikalischen Klippen führte.
Stephanie Brunner, die eloquent und sehr beschlagen durch den Abend führte, konnte einen Ohrwurm nach dem anderen ankündigen. Alle handelten sie von Filmhelden, wie sie Hollywoods Traumwelt erfunden hatte.
Bereit für Hergiswil
Nach Supermans Fanfaren folgte Spartacus von Jan van der Roost, das Selbstwahlstück für das erste innerschweizerische Musikfest von Mitte Juni in Hergiswil. Viele Rhythmuswechsel und eine anspruchsvolle Tonalität und Musikalität stellen höchste Anforderungen an die Aufführenden.
Das Korps zeigte, dass es auf besten Weg ist, in Hergiswil mit einer Glanzleistung aufzuwarten.
Mit dem Solo von Pirmin Meier im zweiten und dritten Satz des Klarinettenkonzertes von Philipp Sparke folgte ein weiterer Höhepunkt. Der ehemalige Präsident und aktive Ehrenmitglied zeigte, dass er technisch sehr beschlagen, aber gleichzeitig auch äusserst ausdrucksstark ist. Das Publikum spendete zu Recht starken Applaus und forderte eine Zugabe.
Nach «The olympic Spirit» folgten die triumphalen Klänge aus «Star Wars». In der melancholisch anmutenden Titelmelodie aus «Schindler‘s List» konnten vier Mitglieder mit Soli brillieren. Leandra Brunner auf der Querflöte, Karin Wäfler auf der Oboe, Andreas Mäder mit der Klarinette und Marc Thiede mit dem Saxophon.
Prairie-Luft gab es in «The Cowboys» zu schnuppern. In diesem zum Teil rasant schnellen Werk zeigte sich nach dem vorherigen beinahe melodramatischen und nachfolgenden mäjestetischen «Jurassic Parc» die musikalische Vielseitigkeit des Ensembles.
Ausgezeichneter Dirigent
Der Präsident der Feldmusik Triengen, Valentin Fischer, konnte Dirigent Peter Stadelmann für 35 Jahre musikalisches Wirken auszeichnen. Der im doppelten Sinne ausgezeichnete musikalische Leiter der Feldmusik Triengen ist nun also auch «eidgenössischer Ehrenveteran».
Das letzte Stück war sinnbildlich. E.T. fliegt am Schluss im Film ja davon. So könnte man das übertragen deuten, dass die Feldmusik Triengen mit einer Leichtigkeit sondergleichen höhere musikalische Sphären anstrebt.
Das begeisterte Publikum forderte gleich zwei Zugaben. Dass mit «Marginan» von Jean Dätwyler, der insgeheimen Walliser Hymne, einer der beliebtesten und am meisten gespielten Märsche einen fulminanten Schlusspunkt setzte, war für die Gäste wohl das Sahnehäubchen auf einen musikalisch eindrucksvollen, hochstehenden und unterhaltsamen Abend.