Neo-Kantonsrat Markus Bucher (CVP) vor dem Klubhaus des FC Gunzwil, das er bewirtet. Foto Ana Birchler-Cruz
Neo-Kantonsrat Markus Bucher (CVP) vor dem Klubhaus des FC Gunzwil, das er bewirtet. Foto Ana Birchler-Cruz
07.05.2019

Ein «Macher» à la Bruce Willis

Ein «Macher» à la Bruce Willis: Die Wahlkampagne von Tausendsassa Markus Bucher aus Gunzwil fiel auf. Ziel erreicht, sagt er.

Montagmorgen, im Sitzungszimmer der «Surseer Woche». Markus Bucher krempelt die Ärmel nach hinten, lehnt sich zurück: «’Machen’ ist mein Lieblingswort». Bucher lacht, meint es aber ernst. Der 59-jährige Gunzwiler gefällt sich in seiner Rolle als «Macher». Darauf lassen seine Wahlplakate schliessen, die bis am 31. März viele Strassen und Dörfer des Wahlkreises zierten. Heroisch, vor aufgehender Sonne, Bruce Willis nicht unähnlich, die Ärmel hochkrempelnd, blickt Bucher darauf dem Firmament entgegen. Grosse Lettern in Star-Wars-Schrift künden den «Macher» an. Darunter: «2x auf jede Liste. Egal, auf welche!»

«Köpfe sind austauschbar. Die Wähler mussten wissen, wer ich bin», erklärt der politische Quereinsteiger die ungewöhnliche Kampagne. «Das Schlimmste wäre gewesen, wenn mich die Leute von ihrer Liste gestrichen hätten, weil sie nicht wussten, wer ich bin.» Die CVP sei im Wahlkampf solid, aber bieder aufgetreten. «Da wollte ich herausstechen», so Bucher. Das gelang: 6931 Stimmen vereinte der «Macher» am Wahlsonntag auf sich. Genug, um im Wahlkreis Sursee nach kurzem Bibbern den achten Platz für die CVP im Kantonsrat zu ergattern.

aaa

 

Ein «gmögiger» Tausendsassa

Markus Bucher sei «e gmögige Siech», bezeugen Testimonials auf seiner Website. Bucher widerspricht nicht: «Ich bin gerne unter Leuten, helfe mit und habe grundsätzlich eine positive Haltung zum Leben.» Ein Nörgler und Nein-Sager sei er nicht. In der Tat: Bucher ist ein Tausendsassa. Der gelernte Wirtschaftsinformatiker importierte 20 Jahre lang mit seiner Handelsfirma Geschenkartikel in die Schweiz, heute arbeitet er als selbstständiger Unternehmensberater. Firmenname: «no problem, Gunzwil».

bbb

Daneben hat er seine Hobbys zum Beruf gemacht: Bucher schreibt Kolumnen im «Michelsämter», ist Autor zweier Kriminalromane («Rentiert nicht, aber vielleicht habe ich in 15 Jahren 15 Bücher geschrieben und meine Rente aufgebessert!») und bewirtet seit Anfang Jahr das Klubhaus des FC Gunzwil. Und wenn er nicht gerade mit seiner Band «Fonkefloog» (mit der er die Hymne der Spono Eagles vertonte) bekannte Songs covert, amtet er als Bannerträger der Feldmusik Gunzwil, tritt als als Statist in Film und Werbung auf oder bezwingt mit seinem Drahtesel Schweizer Pässe.

 

Einsatz für die Randregion

Der «Klan» von Markus Bucher – so nennt der umtriebige Gunzwiler seine Verwandtschaft – ist 80 Personen stark. 22 Nichten und Neffen, 28 Grossnichten und -neffen zählt er. «Bald werde ich Urgrossonkel», freut sich der Bruder von acht Geschwister. In Gunzwil, der Nachbargemeinde von Beromünster, ist Bucher verwurzelt. «Am Rande von Luzern und abseits von Sursee droht unsere Gemeinde aber in Vergessenheit zu geraten», sagt er. Regionalpolitische Anliegen seien ihm deshalb ein grosses Anliegen. So auch die Entlastungsstrasse um den «Flecken». «Wohl mein Kernprojekt in Luzern», so Bucher.

Auch andernorts sähe er Handlungsbedarf. Zum Beispiel in Gunzwil, wo die Dorfbeiz Oeli vor einiger Zeit schliessen musste. Oder beim Hotel Hirschen in Beromünster. «Die Lokale müsste man besser vermarkten, das würde beiden Gemeinden gut tun», ist sich Markus Bucher sicher. Ein Auftrag für den «Macher»? «Nein, ich wurde in den Kantons-, nicht den Gemeinderat gewählt», sagt Bucher mit einem Schmunzeln.


Schon gelesen?

Anzeigen

Zum E-Paper

Lesen Sie unser wöchentlich erscheinendes E-Paper und tauchen Sie ein in spannende Reportagen, Politkrimis und erfahren Sie das Neuste aus Ihrer Gemeinde.

zum ePaper

Meistgelesen

Instagram