Eingelocht: Minigolf Sempach feiert 50-Jahr-Jubiläum
Über ein Jubiläum darf sich der Minigolf-Verein Sempach freuen: Seit 50 Jahren kann auf der Anlage am Sempachersee Minigolf gespielt werden. Diese Zeitung besuchte das Platzwart-Ehepaar Evi und Roger Berner.
Wer erinnert sich nicht daran: Ein schöner Sommerabend, man möchte noch etwas unternehmen, es sollte draussen stattfinden, vielleicht sogar ein wenig aktiv sein … Minigolf in Sempach war da doch immer eine «gäbige» Option. Da konnte man zu zweit oder in Gruppen um die niedrigste Abschlagzahl kämpfen. Minigolf habe gerade in den vergangenen Jahren wieder an Beliebtheit gewonnen, erzählt Heidi Frey, die als Vertreterin der Korporation Ansprechpartnerin der Platzwarte ist.
Es scheint wie bei vielen anderen Themen: Man besinnt sich wieder aufs Ursprüngliche, aufs Einfache. Obwohl – von einfach kann bei Minigolf nicht die Rede sein. Schlägersicherheit, ein gutes Auge, viel Gefühl sind nur einige der Voraussetzungen, um am Schluss als Champion vom Platz zu gehen.
Der Konkurrenz standhalten
Man kann es nicht leugnen: Freizeitaktivitäten gibt es heute «en masse». Wie schafft es die Minigolfanlage Sempach, Jahr für Jahr genügend Besucher anzuziehen? Für David Faden ist klar, dass der Unterhalt der Anlage mitunter ein Erfolgsfaktor ist. «In den vergangenen drei Jahren sind die Bahnen komplett saniert worden», erklärt er. «Dass die Anlage durch die Platzwarte seriös gepflegt wird, muss Voraussetzung sein», sagt er.
Heidi Frey ergänzt, dass sich Minigolf so ziemlich für jeden eignet. «Man kann in Gruppen spielen, man kann aber auch alleine eine Runde drehen. Wettkämpfe sind genauso möglich wie Spiele mit Spassfaktor.» Und schön sei auch, dass man während der einzelnen Schläge Zeit für Gespräche finde. Dass man für die Ausübung dieser Freizeitbeschäftigung über keine eigene Ausrüstung verfügen muss, steigere die Attraktivität zusätzlich.
Immer dranbleiben
Eine solche Minigolfanlage ist trotz aller Vorteile kein Selbstläufer. Auch wenn die Sempacher Anlage am See schon mal viele Pluspunkte gewinnt. «Die Anlage braucht Pflege und regelmässige Sanierungen», bestätigen Evi und Roger Berner, die auf diese Saison hin das Amt der Platzwarte übernommen haben. «Erst kürzlich wurden alle Bahnen abgeschliffen und erhielten einen neuen Belag und Anstrich. Im Kiosk erfolgte die Erneuerung der Küche und des Ausgabenbereichs.» Mit diesen Rahmenbedingungen werden beste Voraussetzungen für einen Minigolf-Ausflug geschaffen.
Und wer weiss, vielleicht schafft man es auf den sanierten Bahnen tatsächlich, mit weniger als 40 Schlägen durch die 18-Loch-Anlage zu kommen. Damit würde man der Platzverwalterin Heidi Frey imponieren: «Ich bestaune die Genauigkeit und die Ruhe, die dieser Sport braucht. Wenn jemand weniger als 40 Schläge benötigt, bin ich voller Bewunderung.»
Vom Altmeister gelernt
Platzwart Roger Berner lässt es sich nicht nehmen, ab und zu selber an seinem «Handicap» zu feilen. «In den vergangenen zwei Monaten habe ich schon den ein oder anderen Trick in Erfahrung gebracht. Nicht zuletzt von Albert Egli, dem 94-jährigen Europameister aus Sempach, der als Nachbar ein gern gesehener Gast ist», erzählt er. Das Ehepaar Berner hat sich spontan dazu entschieden, seine bisherigen Anstellungen zu kündigen und sich auf das Inserat der Minigolfgesellschaft Sempach zu melden. Damit erfüllen sie sich den Wunsch, ein Projekt zusammen anzupacken.
«Wir hatten bereits einige schöne Tage und viele kleine und grosse Gäste, die uns besucht haben. Wir wurden von den Stammgästen, Nachbarn und Verantwortlichen der Minigolfgesellschaft freundlich aufgenommen», zeigt sich Evi Berner positiv. Die Gastgeber freuen sich auf einen lebhaften Sommer. Und da kommt er wieder auf: Dieser Wunsch nach Betätigung an einem schönen Sommerabend auf der Minigolfanlage.