FC Sursee schielt auf Schötzer Schützenhilfe
Am kommenden Samstag, um 16 Uhr, kommt es auf der Surseer Schlottermilch im Derby gegen den FC Schötz zum Spiel des Jahres im Showdown um den Ligaerhalt.
Wäre Alfred Hitchcock ein Fussballfan gewesen, er hätte den dramaturgischen Bogen vor dem letzten Spieltag in der 1. Liga wohl nicht schöner spannen können: Nur dank des besseren Torverhältnisses steht der FC Sursee über dem Strich. Wenn Konkurrent Wangen in Luzern verliert, ist Sursee gerettet. Andernfalls muss das Team von André Grüter die Punkteausbeute des FC Wangen egalisieren, um erstklassig zu bleiben.
«Eine ganz schlimme Frage»
Gastrecht im letzten Heimspiel am Samstag, um 16 Uhr auf der Schlottermilch, hat ausgerechnet der Erzrivale aus Schötz. Wäre es da nicht bittersüss, wenn der FC Schötz dem FC Sursee mit einem Derby-Sieg den Dolchstoss zum Abstieg verpassen könnte? «Das ist eine ganz schlimme Frage», entgegnet Schötz’ Trainer René Erlachner vehement. «Ich wünsche niemandem etwas Schlechtes. Als Trainer ist es meine einzige Pflicht, Fussballspiele zu gewinnen. Es wäre toll, wenn wir die Saison mit einem Sieg auf Rang 5 beenden. Den Abstieg des FC Sursee dürfen wir nicht absichtlich beeinflussen. Wir geben Vollgas.»
Schötz und Sursee sind sich nah
Im Kader des FC Sursee steckt aktuell ganz schön viel FC Schötz. Albert Gashi, Luca Liloia, Philipp Kronenberg und Lazar Lukic spielten allesamt schon auf der Fussballanlage Wissenhusen. Trainer André Grüter hat eine langjährige Vergangenheit beim FC Schötz. Vor seinem Wechsel zum FC Sursee im Winter stand er als Assistenztrainer René Erlachner zur Seite. «André Grüter ist ein Freund von mir. Ich würde es ihm von Herzen gönnen, wenn er das Wunder in Sursee schafft. Bei aller Freundschaft möchte ich aber auch betonen, dass im Fussball jeder für seinen Verein schauen muss, weshalb ich alles daransetze, mit dem FC Schötz in Sursee zu gewinnen», macht ex YB-Profi René Erlachner deutlich.
Wo die Freundschaft aufhört
Heroisch ist die Leistung, welche André Grüter in einem halben Surseer Frühling vollbracht hat. 16 Punkte aus elf Spielen machten die mickrigen sieben aus der Vorrunde schnell vergessen. Und während im Winter wohl selbst die Wagemutigsten keinen müden Rappen mehr auf den Ligaerhalt des FC Sursee gewettet hätten, so macht sich jetzt flächendeckend Optimismus breit, bei der Saisonderniere gegen Schötz am Samstag doch noch den Ligaerhalt zu nageln. «Wenn wir unser Spiel spielen, Selbstvertrauen zeigen und keine dummen Fehler machen, liegt gegen den FC Schötz durchaus ein Punktgewinn drin», erklärt Sursees Trainer André Grüter. Dass er als Ex-Schötzer das dortige System und einen Grossteil des Kaders kennt, wertet er zwar als Vorteil. «Geschenke wird es am Samstag aber keine geben. Wenn der Schiri die Partie anpfeift, hört die Freundschaft auf – wenn auch nur für 90 Minuten», ist sich André Grüter sicher.
Am Samstag gehts um alles
Dank seines unermüdlichen Kampfgeistes hat sich der FC Sursee überhaupt in die Kränze für dieses alles entscheidende Endspiel um den Klassenerhalt gebracht. Aus Surseer Sicht bleibt da nur zu hoffen, dass Schötz für Sursee nicht zum Stolperstein wird, sondern vielmehr die Rolle des Spalierstehers übernimmt, wenn der FC Sursee am Samstag – vor einer hoffentlich gewaltigen Zuschauerkulisse – den Ligaerhalt feiert.