Nach der Nomination präsentierte Jim Wolanin erste Wahlflyer im Rathaus in Sursee. Foto:sti
Nach der Nomination präsentierte Jim Wolanin erste Wahlflyer im Rathaus in Sursee. Foto:sti
02.05.2018

FDP Wahlkreis Sursee nominiert Jim Wolanin

Die FDP schickt Jim Wolanin in den Regierungsratswahlkampf. Der Neuenkircher gewinnt die Ausmarchung gegen Charly Freitag aus Beromünster. «Ich will Regierungsrat werden», heisst seine klare Ansage.

In seiner Hosentasche hat Jim Wolanin den ganzen Abend einen Fünfliber. Diese Münze symbolisiert Wolanin. 1988, als zehnjähriger Junge, hat er einen solchen in einem Velogeschäft verdient. Vier Fünfliber brauchte er, um ein Rollbrett zu kaufen. Als einziger seiner Schulkollegen musste er das Rollbrett selber erarbeiten. «Ich weiss, was es heisst, Geld zu verdienen», erklärt er dazu.

Zweimal einen Fünfliber gezückt
Am Dienstagabend zückt er den Fünfliber zweimal. Erstmals, als er vor den 76 Delegierten diese Geschichte erzählte. Das zweite Mal, als er die Frage dieser Zeitung beantwortet, warum er Regierungsrat werden wolle.
Das innere Feuer brennt bei Jim Wolanin. Fast muss man ihn bremsen. «Ich will Regierungsrat werden», sagt er deutlich, zweifelsfrei, authentisch, sicher und in Augenkontakt mit den Anwesenden. Diese Leidenschaft hat die Delegierten im Rathaus Sursee überzeugt. Eine Mehrheit von 42 zu 33 gab ihm mehr Stimmen als Charly Freitag.
Der gleichaltrige Gemeindepräsident von Beromünster unterliegt. Die Enttäuschung widerspiegelt sich mehr an der glänzenden Stirn als an der Mimik. Der vernetzte und politisch erfahrenere Charly Freitag sagt nach der Verkündigung des Wahlresultats: «Jetzt müssen wir zusammenstehen und vorwärts schauen. Für die Wahl in den Regierungsrat braucht es die ganze FDP.» Alle Delegierten stehen auf, applaudieren ihm und stärken dem Gemeindepräsidenten von Beromünster demonstrativ den Rücken.

Um die Kräfte zu bündeln
Zuvor haben die Delegierten diskussionslos eine Einerkandidatur des Wahlkreises zuhanden der kantonalen DV in Sempach beschlossen. «Wir wollen die Kräfte bündeln und die Delegiertenstimmen des Wahlkreises nicht aufsplittern», begründete Tagespräsident Georg Dubach diesen Entscheid. Die Geschäftsleitung der FDP Kanton Luzern hätte indessen eine Zweierkandidatur bevorzugt. Dubach fügte an: «Heute Abend gibt es keinen Verlierer. Wir haben das Ziel, den nächsten Regierungsrat aus dem Wahlkreis Sursee zu stellen.» Es wäre der erste liberale Regierungsrat seit mehr als 100 Jahren.

Sachverstand und Gespür
Christian Schär aus Neuenkirch warb für Jim Wolanin. Er sei ein Chrampfer und habe in der CVP-Hochburg Neuenkirch bei den letzten Gemeinderatswahlen das beste Resultat erzielt. «Sachverstand und politisches Gespür zeichnen Jim Wolanin aus.»
Der 40-jährige Sozialvorsteher und Kantonsrat sprach danach fünf Minuten lang über seine Motivation. «Mir ist ein sorgsamer Umgang mit den Mitteln und den Menschen wichtig.» Und er versprach: «Ich gebe alles, um die Erwartungen und euch mit Stolz zu erfüllen.»  
Walter Steffen, der Gemeindepräsident von Nottwil, setzte sich als «Götti» für Charly Freitag ein. Er sei glaubwürdig, sympathisch, kompetent, führungserfahren und liberal mit hoher sozialer Kompetenz. Er sei kein Tagespolitiker. «Ich, ich, ich bringt uns nicht weiter, sondern wir.» Es sei nun Zeit für Optimisten und Macher.  

«Ich werde alles geben»
Eine Mehrheit der FDP-Delegierten bevorzugt Jim Wolanin. «Ich kann es fast nicht glauben, bin berührt und sehr erfreut. Ich werde alles geben», sagt der Nominierte ein paar Minuten später. Jetzt wird noch der Wahlkreis Hochdorf nominieren. Bis am 27. Mai möchte die FDP Kanton Luzern wissen, wer für die Nachfolge des 2019 nicht mehr kandierenden Robert Küng kandidiert. Am 28. Juni entscheiden dann die kantonalen Delegierten in Sempach, wen sie in den Wahlkampf schicken.


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