02.11.2017

«Girasole» wirft seine Schatten voraus

Das Projekt «Girasole» mit einem finanziellen Volumen von 25 bis 30 Millionen Franken wirft seine Schatten voraus. So oder ähnlich könnte die Isebahn-Vorstadt künftig aussehen.

Vor anderthalb Jahren hat die ea Immobilien AG zusammen mit der Stadt Sursee sieben Architekturbüros eingeladen, an einem Studienauftrags-Verfahren teilzunehmen. Ziel: Entwerfen eines Wohn- und Gewerbekomplexes am Standort der heutigen Blumenwiese vis-à-vis des Polizeipostens. Mitte September hat die Jury, bestehend aus Vertretern der ea Immobilien AG, der Stadt Sursee und unabhängigen Fachexperten, das Siegerprojekt «Girasole» prämiert. Verantwortlich für den Entwurf zeichnen die Kunzarchitekten AG, zusammen mit Architekt Andreas Amrein (beide Sursee) und der ASP Landschaftsarchitekten AG (Zürich). Abhängig vom Inkrafttreten der neuen Ortsplanung erfolgt der Baustart nicht vor April 2020.

23 oder 30 Meter Höhe?
Bei der zu bebauenden Parzelle habe sich vorab eine wichtige Grundsatzfrage gestellt, führte Raumplaner Hansueli Remund an der Medienkonferenz vom vergangenen Montag aus: «Entweder nähert sich die Überbauung optisch dem angrenzenden künftigen Lukb-«Dreiklang» an, das heisst, mit bis zu 30 Meter hohen Häusern. Oder sie beschränkt sich auf die zonenkonforme Höhe von maximal 23 Metern und nimmt dabei Rücksicht auf die bestehenden Gebäude in der näheren Umgebung.» Nicht nur für die städtebauliche Zukunft der Isebahn-Vorstadt ist diese Frage von grosser Relevanz, sie beeinflusst auch das Baubewilligungsverfahren. Während Hochhäuser (über 30 Meter Höhe) oder höhere Häuser (bis 30 Meter) einen Bebauungsplan erfordern, der von der Gemeindeversammlung beschlossen und vom Regierungsrat genehmigt werden muss, reicht bei zonenkonformen Häusern mit einer Höhe von maximal 23 Metern ein Gestaltungsplan, den der Stadtrat genehmigt. Remund verwies an dieser Stelle auf die bevorstehende Ortsplanungsrevision, die höhere Häuser und Hochhäuser räumlich konzentrieren will und an deren Grundsatz sich die Jury orientiert hat: «In der Isebahn-Vorstadt sollen dichtere Quartiere entstehen. Die markante Lukb-Überbauung ’Dreiklang’ mit seinen Hochhäusern soll die wichtige Kreuzung Bahnhof-/Chr.-Schnyder-Strasse markieren, darf aber nicht ausufern.»

Interessante und belebte Strasse
Vor allem die Projekte der beiden Surseer Architekturbüros, Leuenberger Architekten AG und Kunzarchitekten AG, haben diesem Gedanken Rechnung getragen. Entsprechend würdigte die Jury das Siegerprojekt «Girasole». Aufgrund seiner Höhe – an der Centralstrasse 17 Meter, an der Schnydermatt 23 Meter – und seiner Vor- und Rücksprünge, würde sich der Neubau gut in das städtebauliche Bild der Isebahn-Vorstadt einfügen. Vier Garten- und Innenhöfe sowie Verkaufs- oder Dienstleistungsflächen im Erdgeschoss entlang der äusseren Achsen ergäben zudem einen attraktiven Aussenraum. «Letztlich wollen wir mit dem Neubau eine interessante und belebte Christoph-Schnyder-Strasse verwirklichen», so Remund. Die Pläne der ea Immobilien AG sehen auf einer Gesamtfläche von 3802 Quadratmeter 64 Mietwohnungen mit 3,5 oder 4,5 Zimmern vor – mit einem «attraktiven Preis-Leistungs-Verhältnis». Erfreut darüber zeigte sich Bauvorsteher Bruno Bucher, der an der Medienkonferenz betonte, dass bezahlbarer Wohnraum, insbesondere für Familien, ein grosses Anliegen der Stadt sei.

Polizeiposten zieht um?
Noch nicht abschliessend geklärt ist, wie die ein- oder zweigeschossigen Verkaufs- und Dienstleistungsflächen genutzt werden sollen. Die Räumlichkeiten an der Schnydermatt würden sich auch für eine allfällige Nutzung durch die Luzerner Polizei, das heisst als neuer Polizeiposten, eignen. Ein Entscheid seitens Kanton betreffend Umzug sei aber noch nicht gefallen, hiess es an der Medienkonferenz. Bruno Bucher hielt fest, dass die Stadt den Umzug an den neuen Standort begrüssen würde. (moc)


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