Guido Graf lud zum Luzerner Dialog Sportpolitik ein
Am «Luzerner Dialog Sportpolitik» diskutierten Vertreterinnen und Vertreter des Luzerner Sports über das Thema «Integration im und durch den Sport». Regierungspräsident Guido Graf motivierte die Vereine, die Integrationsbemühungen bei Kindern und Jugendlichen mit Migrationshintergrund zu fördern.
Sportvereine sind auf verschiedenen Ebenen mit dem Thema Integration konfrontiert. Sie leisten einen wichtigen Beitrag in der Integrationsarbeit von Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen. Mit dem Thema verbunden sind aber auch kulturelle Herausforderungen.
Vor diesem Hintergrund hat Regierungspräsident Guido Graf, Vorsteher des Gesundheits- und Sozialdepartements, zum «Luzerner Dialog Sportpolitik» mit dem Thema «Integration im und durch den Sport» eingeladen. Ziel des Dialogs ist es, die Luzerner Sportvereine zu motivieren, eigene Projekte zur Integration von Migrantinnen und Migranten zu lancieren. Ein verbindliches Engagement in einem Sportverein wirke sich positiv auf die Integration und das Erlernen der Sprache aus, sagte Graf. «Der Sport vermittelt Normen und Werte wie Fairness und Teamgeist. Dies sind Werte, die den gesellschaftlichen Zusammenhalt fördern.» Es müsse das Ziel sein, allen Menschen den Zugang zum Sport zu ermöglichen, unabhängig von ihrem sozialen Status oder den finanziellen Möglichkeiten.
Kooperation mit Eltern, Schule und Arbeitgeber
Zahlreiche Luzerner Sportvereine verfügen bereits über ein Integrationskonzept und übernehmen damit eine Vorreiterrolle. In einem Referat stellte Noldi Huber, designierter Präsident von Swiss Central Basket, das Leitbild seines Vereins vor, der aktiv die Integration, die Prävention und Solidarität fördert. Der Basketballsport und sein Zentralschweizer Stützpunktkonzept seien prädestiniert für die Zusammenführung von Jugendlichen aus unterschiedlichen sozialen Schichten und Ethnien, sagte er. Integration im Nachwuchsbereich heisse aber auch Kooperationen mit Eltern, Schule und Arbeitgeber einzugehen. Dies gebe den jungen Spielern Halt, Vertrauen und gute Bindungen, so Huber.
Auch der SC Kriens bemüht sich um Integration. Seit rund zweieinhalb Jahren spielen in verschiedenen Mannschaften des SC Kriens junge Asylsuchende mit. Die Erfahrungen seien durchwegs positiv, sagte SCK-Präsident Werner Baumgartner. Man gebe den jungen Asylsuchenden eine sinnvolle Freizeitbeschäftigung und ermöglicht ihnen den Kontakt mit anderen jungen Menschen.
Angebote für Zugewanderte
Anders ist die Ausgangslage beim Turnen, wie Marcel Wolfisberg, Präsident des Kunstturnerverbands LU/OW/NW, sagte. Turnen sei für Kinder und Jugendliche mit Migrationshintergrund oft nicht die erste Wahl. Sein Wunsch sei es, mehr Kinder und Jugendliche mit Migrationshintergrund für den Turnsport zu begeistern und deren Talente zu fördern. «Dies ist der beste Weg, sie in unsere Gesellschaft zu integrieren.» Um mehr jugendliche Einwanderer zu erreichen, bieten die Vereine aus dem Turn- und Kunstturnerverband LU/OW/NW gezielt Schnuppertrainings in den Gemeinden an. Zudem soll im Krabbelpark in der Turnwerkstatt Zentralschweiz in Malters ein Vormittag für zugewanderte Familien organisiert werden.
Austausch fördern
Der «Luzerner Dialog Sportpolitik» ist eine jährliche Plattform, die den Austausch zwischen Sportvereinen und Akteuren des Luzerner Sports fördert und sportpolitische Themen aufgreift. Aktuelle Fragen werden diskutiert, Probleme aufgedeckt und Lösungen angestossen. Zum «Luzerner Dialog Sportpolitik» eingeladen sind Vertreterinnen und Vertreter von Sportvereinen und –verbänden, Sportinstitutionen und Behörden, die sich mit Fragen des Sports auseinandersetzen.