Kilian Sigrist läuft gerne barfuss, um die Standfestigkeit zu stärken. Foto sti
Kilian Sigrist läuft gerne barfuss, um die Standfestigkeit zu stärken. Foto sti
03.05.2019

Kilian Sigrist wandert barfuss durch die Welt

Der frühere Gemeinderat Kilian Sigrist aus Triengen bietet Barfuss-Wanderungen an, die ein Genuss sind. «Barfuss gehen ist mehr, als ohne Socken und Schuhe zu laufen», sagt er. Und: «Barfuss laufen gibt kräftigere und schönere Füsse.»

Eigentlich ist barfuss laufen gar nichts Spektakuläres und mit vielen Erinnerungen an die Kindheit verbunden. Barfuss gehört zur natürlichsten Art der Fortbewegung, und trotzdem ist es in der Gesellschaft ungewohnt, barfuss zu gehen.

Ein langsameres Leben
Kilian Sigrist bietet seit diesem Frühling Barfuss-Wanderungen an. Gruppen, Vereine und Firmen können ihn buchen. Auf seiner Homepage (barfuss-wandern.ch) gibt es offene Wanderungen, für die sich alle anmelden können. Für den ehemaligen Trienger Bauvorsteher ist barfuss gehen eine Haltung. «Das Leben darf auch mal langsam gehen», sagt der 47-Jährige.

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Er zählt noch weitere Pluspunkte des Barfuss-Wanderns auf: «Ohne Absatz steht der Körper wieder in seiner natürlichen Haltung da.» Wer barfuss gehe, sei geerdet, habe einen guten Stand auf dem Boden und stimuliere die Fussreflexzonen auf natürliche Weise.

Auch emotional beeinflusse diese Gangart die Menschen. «Sie gewinnen an Standhaftigkeit, Gelassenheit und Stabilität im Leben. Zudem steigt die Sinneswahrnehmung.»


Mit kurzen Strecken beginnen
Und Kilian Sigrist ist überzeugt: «Barfusslaufen gibt kräftigere und schönere Füsse.» Er fügt jedoch an, dass sich die «neuen» Muskeln zuerst aufbauen müssen. Deshalb empfiehlt er, mit kurzen Strecken zu beginnen.

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Auf seinen Touren nimmt er vorsichtshalber immer eine kleine Apotheke mit. Doch er achtet darauf, eine angenehme Unterlage der Wanderwege auszusuchen, «denn das Barfuss gehen muss immer ein Genuss sein.»

«Es gibt zwar schon bestehende Barfuss-Wanderwege. Diese sind aber relativ kurz angelegt.» Längere Touren mit bis zu fünf Stunden Dauer fand Kilian Sigrist in Feuchtgebieten des bestehenden Wanderwegnetzes. «Ideal ist das Entlebuch oder das Eigenthal unterhalb des Pilatus.»

Dort gebe es viel Moos und abwechslungsreiche Pfade. Wichtig ist ihm, dass die Strecken nur kurze Passagen mit Kies oder Asphalt beinhalten.

Schuhe nur für den Notfall
Bevor Kilian Sigrist mit seinen Gästen losmarschiert, gibt es ein kurzes Aufwärmen. «Wir nehmen uns zu Beginn etwas Zeit für unsere Füsse.», erklärt er. Das helfe auch, die Füsse zu aktivieren, was besonders bei Frauen wichtig sei, da sie sich oft über kalte Füsse beklagen würden.

Er möchte auch, dass seine Gäste für den Notfall Schuhe im Rucksack mitnehmen, und empfiehlt allgemein das Tragen von Barfuss-Schuhen.

Kilian Sigrist erinnert sich daran, dass sein Vater im heimischen Stall oft barfuss gemolken habe. «Das ist gesund», habe er ihm jeweils zu verstehen gegeben. Jetzt sei die Zeit reif, mehr über den Körper und die Gefühle zu erfahren. «Mehr er-leben statt er-denken», fügt er an.

Die Leidenschaft am Barfuss laufen entstand durch seine Arbeit in der Körper-Psychotherapie. Sozusagen sei damit eine neue Therapieform entstanden.


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