Kleine Plaggeister verursachen 20'000 Unfälle im Jahr
Wespen, Bienen und Zecken verursachen pro Jahr rund 20 000 Unfälle, wie aktuelle Auswertungen der Suva zeigen. Die meisten davon verlaufen glimpflich, in rund 40 Fällen kommt es zu einer Arbeitsunfähigkeit während mehr als 90 Tagen.
Die aktuellen Auswertungen der Suva aus ihrer Serie «Unfälle in Zahlen» (Link wird in einem neuen Fenster geöffnet) basieren auf den Ergebnissen aller 29 UVG-Versicherer, die Erwerbstätige obligatorisch gegen Berufs- und Freizeitunfälle sowie gegen Berufskrankheiten versichern. Die Auswertungen zeigen auch, wohin die kleinen Tiere stechen oder beissen. Zecken zielen eher auf die unteren Extremitäten (50 %) und den Rumpf (26 %). Wespen und Bienen hingegen stechen vor allem in die oberen Extremitäten (43 %) sowie an den Kopf und ins Gesicht (20 %). Fliegen geraten meist nur als Fremdkörper ins Auge oder in die Ohren. Mückenstiche werden hin und wieder durch Entzündungen ein Fall für den Arzt, besonders wenn die Stiche aufgekratzt werden.
Vorsicht während der Znünipause
Wann haben die kleinen Plagegeister Saison? Zecken erreichen ihren Höchststand im Monat Juni. Die Bienen sind Anfang August und die Wespen Mitte August am aktivsten. Im Tagesverlauf schlagen Wespen und Bienen zum ersten Mal während der Znünipause zu. Am meisten Unfälle verursachen sie aber am frühen Nachmittag. Mückenstiche hingegen nehmen im Verlauf des Nachmittags zu und erreichen ihr Maximum in den Abendstunden.
Erste Hilfe bei einem Stich
Ein Stich dieser Tiere schmerzt, juckt oder brennt zwar gehörig, ist meist aber nicht weiter schlimm. Ein kühler, feuchter Umschlag wirkt oft Wunder. Gefährlich wird es erst, wenn jemand allergisch auf Insektenstiche reagiert. «Wenn neben einer Schwellung an der Stichstelle weitere Symptome dazukommen wie z. B. ein Hautausschlag oder leichtere Beschwerden der Atemwege wie etwa Niesreiz, sollen die Betroffenen zügig einen Arzt aufsuchen. Sind schon Anzeichen von Atemnot vorhanden oder kommt es zu einer Blutdruck- und Pulsänderung, handelt es sich um einen Notfall», sagt Felix Ineichen, Arbeitsmediziner bei der Suva. Gefahr bestehe nach einem Insektenstich auch, wenn das Insekt an oder in den Mund gestochen habe. Die Schwellung könne so stark werden, dass Erstickungsgefahr drohe.
Insektenstiche vermeiden – sieben Tipps:
- Bewegen Sie sich in der Nähe von Wespen, Bienen und Hornissen nicht hastig.
- Gehen Sie nicht barfuss. Sie sehen die Insekten im Gras meist erst, wenn es zu spät ist.
- Nahrungsmittel locken vor allem Wespen an. Vorsicht beim Essen im Freien.
- Nicht direkt aus der Flasche oder aus Dosen trinken. Wespen lieben Süssgetränke und Bier.
- Meiden Sie Orte mit Bienenhäusern, Waldlichtungen oder das Wandern durch Biotope.
- Verzichten Sie auf Parfüm, Haarspray und stark parfümierte Sonnen- und Hautcremes.
- Imprägnieren Sie Ihre Kleidungsstücke mit Insektenschutzmitteln.