Lautlos und «grün» über den See tuckern
Zwei rot-weisse, schnittige Motorboote liegen seit Kurzem am Steg im Surseer Triechter. Das Novum? Die Boote verfügen über einen Elektro-Antrieb. Vermietet werden sie von Kurt Schäfer.
Immer mehr Freizeitkapitäne zieht es auf den Sempachersee zum «Bööteln». Kein Wunder: Auf dem See herrscht Ruhe und wenig Verkehr – auch während der Ferienzeit. Diesen Trend hat auch die Korporation Sursee bemerkt. Im Triechter vermietet die Korporation seit mehreren Jahrzehnten Boote und Pedalos. Vergangenen Herbst hat die Korporation zwei neue Motorboote beschafft, diesen Frühling vier der fünf bestehenden Ruderboote mit Aussenbordmotoren bestückt. Die Besonderheit: Motor- wie Ruderboote sind mit Elektromotoren ausgerüstet. «Das ist ein Novum auf dem Sempachersee», sagt Geschäftsführer Kurt Schäfer, der seit 38 Jahren im Namen der Korporation Boote vermietet.
In den vergangenen Jahren hätten sich die Bedürfnisse der «Böötler» verändert, und die Nachfrage nach Motorbooten habe stark zugenommen, so Schäfer. «Umweltfreundlich und geringe Lärmemissionen, das waren unsere Anforderungen an die zu beschaffenden Motorboote. Somit kamen nur solche mit Elektro-Antrieb in Frage», sagt Schäfer.
Dreimal Sempach retour
Für die Elektro-Motorboote aus Österreich hat die Korporation rund 20’000 Franken pro Stück ausgegeben, für die Elektro-Ruderboote 12’000 Franken. Ausgerüstet mit einem starken Akku, beträgt die Betriebszeit der Motorboote sechs bis acht Stunden – «oder dreimal Sempach retour», sagt Schäfer schmunzelnd. Die Motorboote sind einfach in der Handhabung und ohne Bootsprüfung zu fahren. Im Gegensatz zu den Elektro-Motorbooten, die mehrheitlich von Ausflüglern benutzt werden, würden die Elektro-Ruderboote besonders von Anglern geschätzt, so Schäfer. «Auch entferntere Fischgründe sind damit relativ schnell zu erreichen.» Unter Volllast kann man mit den Elektro-Ruderbooten eine gute Stunde auf dem See rumtuckern.
Im Kleinen liegt der Charme
Angesprochen auf künftige Projekte, sagt Schäfer, dass die Korporation weiterhin auf die Bedürfnisse der Kundschaft eingehe. «Kommt eine Idee gut an und passt sie ins Konzept und Budget, denken wir darüber nach.» Grundsätzlich gebe man sich aber bescheiden, so Schäfer. «Der Triechter und der Sempachersee sollen auch künftig ruhige Gewässer bleiben.»
Dieses Konzept verfolgt die Familie von Kurt Schäfer auch mit der Buvette im Triechter, die sie seit drei Jahren betreibt. «Auch bei der Buvette wollen wir kein Wachstum ohne Grenzen, denn der Charme ginge verloren», so Schäfer. Und seien die Sommersaisons so sonnig wie im vergangenen Jahr oder heuer, sei der Andrang auf die Boote und die Buvette ohnehin bereits gross.