New Orleans Night 2018: Dem Regen jazzig getrotzt
Am Wochenende ging die 25. «New Orleans Night» über die Bühnen der Altstadt von Sursee. Musiker und Publikum trotzten dem Regen und liessen sich von der magischen Südstaatenromantik verzaubern.
«Wenn die Sure zum Mississippi, die Altstadt zum French Quarter und die Bahnhofstrasse zur Bourbon Street wird, dann ist in Sursee New Orleans Night.» Mit diesem legendärem Satz begrüsste Beat Felder, Initiant der New Orleans Night, die Festivalbesucher auch am vergangenen Wochenende. Zum 25. Mal wurde am Samstag in der Surseer Altstadt die New Orleans Night durchgeführt. Um das Jubiläum gebührend zu feiern, hatte das OK ein abwechslungsreiches Programm auf die Beine gestellt. Elf Bands sorgten am Samstag beim Wirtshaus Wilder Mann, beim Rathaus und Restaurant Caruso sowie beim Restaurant Schweizerheim für musikalische Unterhaltung mit vielen Leckerbissen.
Die New Orleans Night startete in diesem Jahr schon am Freitag. Beim Wirtshaus Wilder Mann stimmten Jazz Tube und Jam Session mit Musikern aus 25 Jahren New Orleans Night auf den Jubiläumsevent ein. Und bevor es am Samstag so richtig los ging, traf man sich zum ökumenischen Jazz-Gottesdienst in der Stadtkirche mit dem Swiss Made Pocket Orchestra.
Urtümlicher Jazz
Am Samstag begann das Programm beim Wirtshaus Wilder Mann mit gewohnt traditionellem Jazz. Die Bridge Pipers aus Brugg unter der Leitung von Alexander Etter waren besetzt mit lokalen Musikern und entführten das Publikum mit ihrem unverfälschten und urtümlichen Jazz ins New Orleans der 1890er- bis 1930er-Jahre. Danach folgten «Les Mustaches» um den Surseer Urs Zimmermann. Die Band hatte am diesjährigen Städtli-Fäscht quasi bereits ein Vorkonzert gegeben und war am Samstag nicht weniger in Form.
Janis Joplin beim Rathaus?
Den Auftakt auf der Bühne beim Rathaus und Restaurant Caruso machten am frühen Abend «Äxgüsi». Die einheimische Band um Bandleader Ernst Fümm sorgte mit Old Time Jazz und anderen fetzigen Klängen für einen würdigen Start in die New Orleans Night. Als zweiter Act folgte Marina Santelli, die mit ihrer souligen Stimme das Publikum in ihren Bann zog. Zwischenzeitlich hatte man gar das Gefühl, Janis Joplin würde leibhaftig im Städtli Sursee auf der Bühne stehen. Kein Wunder, hat es selbst Philipp Fankhauser vom Sitz gerissen, als er ihre Stimme zum ersten Mal hörte. Nicht zu viel versprochen hatte Moderator Antonio Maiorano vom Musik Center Sursee, als er mit viel Vorfreude den letzten Gig des Abends ankündigte: Boris Pilleri’s Jammin’ sorgte mit der kräftigen Stimme von Bandleader Boris Pilleri und der klanggewaltigen Unterstützung seiner Band für ein grandioses Finale auf dem Rathausplatz – von Jazz und Blues über Funk, Soul und Rock war da alles dabei, was die Ohren und das Herz erfreute.
Entspannte Atmosphäre
Im Zelt beim Schweizerheim ging es nicht weniger unterhaltsam zu und her. Dort startete das Programm mit der Berner Wolverines Jazzband, die erstmals mit der Unterstützung der amerikanischen Sängerin Bernita Bush auftrat. Die Wynavalley Jazzband aus dem benachbarten Wynental zeigte anschliessend, dass man den junggebliebenen alten Hasen in Sachen Jazz nichts vormachen muss: Fetziger Dixieland, Swing und Blues sorgten für eine entspannte Atmosphäre. Ganz im Zeichen des Blues stand Walt’s Blues Box um Walter Baumgartner, der mit seiner Harmonika für ausgelassene Stimmung sorgte.
Tänzchen hingelegt
Mit dem Auftritt der «Street Rats» stand nach 22 Uhr auch beim Wirtshaus Wilder Mann die letzte Band des Abends auf der Bühne. Der Regen hatte sich endgültig verabschiedet, das Publikum war in Stimmung. Nach dem Motto «Let’s the good time roll on» spielten die «Rats» zum Abschluss ihren typischen Sound aus Louisiana. Der Eintopf aus dem Mississippi-Delta mit Jazz, Zydeco, Blues und viel Rock’n’Roll begeisterte das Publikum und animierte einige sogar zu einem kleinen Tänzchen.