Olympiasieger geniesst die Freiheit
Elf Monate nach seinem grössten Triumph geniesst Olympiasieger Simon Schürch weiterhin das trainingsfreie Leben. Eine Rückkehr ins Boot schliesst er aber noch nicht kategorisch aus.
Am 11. August 2016 holte Simon Schürch in Rio im leichten Vierer die erste Olympia-Goldmedaille in der Geschichte des Seeclubs und der ganzen Region Sursee. Seine Wohngemeinde Schenkon verdankte ihm diesen Triumph mit einer grossen Olympiafeier und dem «Simon-Schürch-Weg», der vom Gemeindehaus Richtung Clubhaus des Seeclubs Sursee führt. «Ich habe in den vergangenen elf Monaten so viel erleben dürfen, wovon andere nur träumen können», freut sich Simon Schürch. Seine Olympiamedaille sei immer noch wohlauf, trotz Gebrauchsspuren und dem einen oder anderen Kratzer, wie Simon Schürch meldet.
Kaffeepause und Sonntagszopf
Das vergangene Jahr sei wie im Flug vergangen, da das neue Leben ohne Training und viel mehr Freizeit ihm so viel Abwechslung bot. «Vorher war der Alltag mit den vielen Trainings und den schier auf die Sekunde verplanten Tagen eher monoton. Jetzt geniesse und schätze ich das Leben in all seinen Facetten», sagt der Schenkoner zufrieden. «Geniessen», das heisst für Simon Schürch vor allem, Zeit mit Freunden zu verbringen, am sozialen Leben teilzunehmen. «Ich gehe gerne mit Kollegen Kaffee trinken – und am Sonntagmorgen gönne ich mir jetzt auch häufig einen Zopf», schiebt Simon Schürch nach.
Zuschauer am Rotsee
Mit Spannung verfolgte Simon Schürch Mitte Juli den Weltcupfinal auf dem Rotsee – seit vielen Jahren zum ersten Mal als Zuschauer. «Vor allem hat mich gefreut, wie gut die Schweizer gerudert sind. Das war das Wichtigste. Persönlich hat es schon etwas in den Fingern gekribbelt als ich da war», gibt er zu.
Aktuell konzentriert sich Simon Schürch auf sein Wirtschaftsstudium an der Universität Zürich, wo die Bachelorarbeit seine Aufmerksamkeit fordert. Auf die Frage, ob er denn noch ein zweites Mal nach Olympiagold greifen möchte, antwortet der 26-Jährige: «Das Feuer ist noch nicht ganz dort, wo es sein sollte, um mein ganzes Leben in den kommenden drei Jahren erneut dieser grossen Aufgabe zu widmen. Ausschliessen möchte ich es aber zu diesem Zeitpunkt auch nicht», lässt sich der Schenkoner alle Optionen offen.