Perfekte Bedingungen für 648 Wasserratten
Wo ist Walter? Im Gemenge der rot-weissen Badekappen wäre der Weltenbummler wohl untergetaucht. Kein Wunder: Die 48. Seeüberquerung verzeichnete so viele Teilnehmer wie noch nie.
«Zwölf Schwimmer waren es damals», erinnert sich Gregor Bühlmann, Kapitän des Medienboots, an die erste Austragung der Seeüberquerung 1971. Wegen schlechten Wetters hatte die SLRG Sektion Sempachersee den Anlass kurzerhand abgesagt. «Die zwölf aufgetauchten Schwimmer wollten trotzdem über den See. Also haben wir sie begleitet», sagt Bühlmann schmunzelnd.
Ganz anders 2018: Bei Morgensonne, 23 Grad Luft- und 26 Grad Wassertemperatur stürzen sich 648 Breiten- und Leistungssportler in den windstillen Sempachersee, um die 2,1 Kilometer zwischen dem Yacht-Club Nottwil und der Festhalle Sempach zurückzulegen. Aus dem Traditionsanlass ist inzwischen ein Grossevent geworden: Mit rund 100 Helfern und 27 Booten betreut die SLRG Sektion Sempachersee die Schwimmer zu Land und zu Wasser.
Es geht nicht ums Gewinnen
Dass die Seeüberquerung ein Volksfest ist, zeigt auch der Blick in die Startliste: 70 Jahre trennen den Ältesten vom Jüngsten, den 11- vom 81-Jährigen. Auch die Zeit wird nicht gestoppt – «schliesslich hat der Anlass präventiven Charakter und macht darauf aufmerksam, lange Strecken nicht alleine zu schwimmen», betont Medienverantwortliche Veronika Näf.
«Sicher nicht das letzte Mal», geben der Zürcher Till Mesmer (22) und die Holländerin Kim de Jong (15), die beiden «Schnellsten», denn auch zu Protokoll. Für Mesmer wars eine Premiere, de Jong, die in Buochs in den Ferien weilt, überquerte den See bereits zum dritten Mal.
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