Im Gebiet Rankhof, Knutwil, haben die Bauarbeiten für Gebäude mit insgesamt 80 Wohnungen gestartet.  (Foto zVg)
Im Gebiet Rankhof, Knutwil, haben die Bauarbeiten für Gebäude mit insgesamt 80 Wohnungen gestartet.  (Foto zVg)
10.12.2024

Rankhof: Zeichen für gesundes Wachstum

von Michèle Temperli

Am 4. Dezember lud der Gemeinderat Knutwil zur Gemeindeversammlung. Insbesondere der erhöhte Steuerfuss löste Reaktionen aus.

Das erste Mal als Amtsträger begrüsste Gemeindepräsident Thomas Felder 116 Stimmberechtigte pünktlich um 19.30 Uhr zur Gemeindeversammlung. Bereits das erste Traktandum, der wohl wichtigste Programmpunkt am 4. Dezember, liess die Chrüzacher-Halle in St. Erhard gehörig durch Stimmen des Souveräns zum Leben erwachen.

«Wir sind alle hier, um die Zukunft unserer Gemeinde mitgestalten zu können», leitete Felder zur Behandlung des Budgets 2025 über. Finanzvorsteher Roland Zürcher informierte daraufhin kompetent über den Beschluss des Budgets 2025 inklusive Steuerfuss plus Kenntnisnahme Aufgaben- und Finanzplan (AFP) 2025 bis 2028. Die Gemeinde Knutwil budgetiert für das Jahr 2025 einen Ertragsüberschuss von 2516 Franken, Bruttoinvestitionen von 1,605 Millionen Franken und plant eine 4,5-prozentige Erhöhung (von 2.15 auf 2.25 Einheiten) des Steuerbetrags. Die in Kraft getretene, kantonale Steuergesetzrevision sowie die Mehrkosten für den kantonalen Sonderschulpool haben zu Mindereinnahmen geführt. Anders als die umliegenden Gemeinden, die auf einen höheren Steuerfuss verzichten, befürwortet der Gemeinderat diese Massnahme. Dies, um langfristig stabile Finanzen gewährleisten zu können und um an der Qualität von gutem und zufriedenem Personal nicht zu verlieren. «Es werden nur Investitionen getätigt, die nicht aufgeschoben werden können oder die eine Spezialfinanzierung betreffen», klärte Zürcher auf. Der Präsident der Controlling-Kommission, Martin Habermacher, sprach sich ebenfalls für den Finanzplan des Gemeinderats aus: «Aus Sicht der Controlling-Kommission braucht es ein ausgeglichenes Budget, um die nächsten kommenden Investitionen tragen zu können.»

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Souverän kam zu Wort

Von den regen Wortmeldungen aus dem Publikum liessen sich die Gemeindevorstehenden nicht aus der Ruhe bringen. Interessiert und geduldig beantworteten sie die Fragen und Einwände der Anwesenden. Die drei gestellten Anträge seitens Bevölkerung wurden zwar abgelehnt, wiesen aber daraufhin, dass man gegenüber den getroffenen Massnahmen skeptisch war. Die Abstimmung über den Antrag bezüglich einer Nichterhöhung des Steuerfusses auf 2,25 Einheiten fiel dabei etwas knapper aus. 

In der Schlussabstimmung wurde das Budget 2025 mit dem Steuerfuss 2,25 Einheiten und den geplanten Investitionsausgaben wiederum klar angenommen und der AFP 2025 bis 2028 wurde zustimmend zur Kenntnis genommen.

Bürgerrechtskommission komplett

Die Ersatzwahl der Mitglieder Ruedi Bachmann und Albert Perkolaj, die im Herbst ihre Rücktritte eingereicht haben, lockerte die Anspannung im Saal in Kürze wieder auf. Neu gewählt wurden Leonie Faden von der FDP und Heike Gail von der Mitte-Partei, die für den Rest der Amtsperiode 2024 bis 2027 die Sitze besetzen. Und auch die drei weiteren Traktanden waren schnell behandelt. Diskussionslos und grossmehrheitlich genehmigte die Versammlung die Reglemente über den Fonds für soziale Zwecke, über den Fonds für naturfördernde Massnahmen sowie das Marktreglement.

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Über das Projekt Neubau Grundwasserpumpwerk (GMPW) war Gemeinderätin Karin Flühler im Bilde. Die hohen Chloridwerte beim GWPW Wolermoos seien dem Strassensalz der Kantonsstrasse und vom Sprühnebel beim Salzen der Autobahn zuzuschreiben. Nach Abklärung habe sich der Kanton, das Astra und die Gemeinde für den Bau eines neuen GWPW im Bognauerwald mit den nötigen Erschliessungswerken und einem Kostenteiler ausgesprochen. Mit dem beantragten Brutto-Sonderkredit von 2,3 Millionen Franken gehe eine Erhöhung des Wasserpreises um 20 Rappen einher. Die Versammlung nahm den Bericht der Controlling-Kommission im Anschluss zur Kenntnis und genehmigte den Sonderkredit grossmehrheitlich.

Überdies stand nicht zuletzt der im November 2020 genehmigte Sonderkredit von 3 Millionen Franken für das Sekundarschulhaus «Zirkusplatz» Sursee auf der Traktandenliste. Die Stimmberechtigten genehmigten auch die Sonderkreditabrechnung eben jenes Sekundarschulhauses grossmehrheitlich.

Bauarbeiten «Rankhof» gestartet

Unter dem letzten Traktandum «Verschiedenes» orientierten die Ratsmitglieder über aktuelle Geschäfte in den verschiedenen Ressorts. Zur Sprache kam die neue Gemeindestrategie, die im nächsten Jahr erstellt wird. Im Rahmen dieser soll eine erste Umfrage im Januar die Bevölkerung miteinbinden. Weiter informierte Thomas Felder über den aktuellen Stand des Richtprojekts Rankhof. Vor zwei Wochen habe der Spatenstich stattgefunden. Die Bauarbeiten schreiten gut voran.

Die für das Bildungsressort zuständige Gemeinderätin Ursula Sommerhalder wies auf die vom Departement für Volksschulbildung (DVS) getroffenen Massnahmen hin, die den Lehrberuf im Kanton attraktiver gestalten sollen. 

Bevor die Anwesenden ins Apéro entlassen wurden, verabschiedete sich die ehemalige Gemeindepräsidentin Priska Galliker. In ihrer Amtszeit von 2013 bis 2024 leitete sie 23 Gemeindeversammlungen. Besonders geschätzt wurde Galliker für ihre Nähe zum Volk.


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