Roman Fellmann (links) im 4. Gang gegen den Kontrahenten Ruedi Eugster am Rigi-Schwinget.  (Foto: Tobias Meyer)
Roman Fellmann (links) im 4. Gang gegen den Kontrahenten Ruedi Eugster am Rigi-Schwinget. (Foto: Tobias Meyer)
11.07.2018

Schwingen ist ein bodenständiger Sport

Durchbeissen. Konstante Leistungen bringen. Aus Erfahrungen lernen. Diese drei Punkte haben für Roman Fellmann Priorität. Der Winikoner Sennenschwinger setzt sich zum Ziel, bald einen Bergkranz mit nach Hause zu nehmen.

Dreimal hat Roman Fellmann sich beim Schwingen die Schulter ausgerenkt. Nach dem dritten Mal mussten die Chirurgen seine Gelenkpfanne reparieren. Angst davor, sich weitere Verletzungen zuzuziehen, hat er nicht. Die Leidenschaft zur rauen Sportart im Sägemehl überwiegt. «Mein Ziel ist immer, gesund wieder heimzugehen», so der 27-jährige Winikoner.

Diese Saison ist seit seinem Karrierestart mit jungen 14 Jahren die stärkste und erfolgreichste Saison bisher. Woran das liegt? Roman Fellmann reibt die schwieligen Handflächen aneinander. Überlegt. «Jeder Wettkampf bringt wieder neue Erfahrungen mit sich», sagt er. «Zudem trainiere ich anders. Ich gehe mehr ins Fitness und mache exakt auf mich zugeschnittenes Krafttraining. Kraft und Ausdauer bringen den Erfolg.» Knapp zwei Wochen ist es her, seit er sich am Innerschweizer Schwingfest in Ruswil den ersten Teilverbands-Kranzgewinn und den 4. Schlussrang erkämpfte.  Davor lief es für ihn bereits am Luzerner Kantonalschwingfest in Hohenrain und am Zuger Kantonalschwingfest in Menzingen sehr gut.

Schwingen liegt den Männern der Familie Fellmann im Blut. Bereits der Vater widmete sich in jungen Jahren dem Sport. Der jüngere Bruder schwingt ebenfalls. Mutter und Schwester liessen bisher die Finger davon. Roman Fellmann folgte in der Oberstufe den Fussstapfen des Vaters und trat nach einem Probetraining dem Schwingklub Surental bei. «Der Zusammenhalt ist das Schönste daran», sagt er. «Du gehst auf eine bodenständige Art und Weise miteinander um. Das gefällt mir.» An anderen Sportarten war er als Jugendlicher nur mässig interessiert: «Ich war nie ein Tschütteler.»

Am Rigi-Schwinget vom vergangenen Wochenende konnte Roman Fellmann mit dem Schlussrang 15e keinen Kranz ergattern. «Die Tage vor dem Wettkampf machen viel aus. Ich hatte auf dem Bau viel zu tun und mir zu wenig Erholung gegönnt. Ich war nicht in Topform», sagt er. «Zudem bin ich durch den gewonnenen Teilverbands-Kranz aufgestiegen und somit gegen stärkere Gegner angetreten.» Aber genau das sei das Interessante am Schwingen. Von jedem Wettkampf, von jedem neuen Gegner könne er nur profitieren. Was braucht es zum Kranzfestsieger? «Feilen an der Technik, Schnelligkeit und Flinkheit.»


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