Sursee: «Monnerhaus» gibt Geschichte preis
Das «Monnerhaus» am Herrenrain 14 hatte drei Vorgänger, von denen zwei abgebrannt sind. Wie archäologische Grabungen weiter zutage förderten, befand sich an diesem Ort ein Weg, der viel älter als die Stadt ist.
Gut ein Vierteljahrhundert lang war es nicht mehr bewohnt, das «Monnerhaus» am Herrenrein 14 – bis es Adolf Grossert im vergangenen Sommer an Franz Amberg verkaufte (diese Zeitung berichtete). Der neue Besitzer will es renovieren und in ein Wohnhaus für sich und seine Familie umbauen. Da für dieses Vorhaben im Erdgeschoss eine neue Bodenkonstruktion erforderlich ist (ein Keller ist nicht vorhanden) und drei Sondierungen im vergangenen Jahr bereits auf das Vorhandensein archäologischer Spuren hingedeutet hatten, laufen aktuell und noch bis Ende April/Mitte Mai Grabungsarbeiten der Kantonsarchäologie.
Die Römer lassen grüssen
Das Haus in seiner heutigen Form stammt aus dem Jahr 1681 und diente ursprünglich als sogenannte Deutschschule. «Bereits bei den Sondierungen zeigte sich, dass man an diesem Ort viel mehr Informationen zu den Vorgängerbauten erhalten und sogar in die Zeit vor der Stadtgründung Sursees vorstossen würde», erklärte Fabian Küng, Archäologe und wissenschaftliche Leiter der Grabung, vergangene Woche bei einem Augenschein. Das auf dem Areal der alten Maurerlehrhalle am Vierherrenplatz entdeckte römische Gräberfeld befindet sich nur einen Steinwurf vom «Monnerhaus» entfernt. «Die römische Siedlung erstreckte sich mit Sicherheit auch auf die Stadtseite der Sure», so Küng. Belege dafür fand man jetzt auch auf der Parzelle Herrenrain 14, die unmittelbar an die Stadtmauer grenzt. Dort kamen diverse römische Funde wie Keramik, Münzen oder Glas zum Vorschein. Offensichtlich verwendete man für die Planie des Geländes innerhalb der Stadtmauer, auf der die Häuserzeile am Herrenrain errichtet wurde, Erdmaterial, das von ausserhalb herangetragen wurde. Daniel Zumbühl
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