Umstrittene Ampel kommt vors Volk
Knapp 20 Millionen Franken: So viel betragen die beiden Sonderkredite zusammen, die am 24. September an der Urne zur Abstimmung kommen. Einer davon hat bereits im Vorfeld für Zündstoff gesorgt.
Stein des Anstosses an der Gemeindeversammlung im Mai war die vom Stadtrat geplante Entfernung der Ampel an der Kreuzung Luzernstrasse–Frieslirain im Rahmen des Strassen-, Wasserleitungs- und Kanalisationsprojekts Frieslirain/Roman-Burri-Strasse/Luzernstrasse. Das Argument der Projektleitung, eine alleinige Mittelinsel sei an dieser Stelle sicherer, vermochte die Stimmberechtigten nicht zu überzeugen: Unter Erhalt der Ampel und der damit einhergehenden Mehrkosten in der Höhe von 150’000 Franken überwiesen sie das Projekt an die Urne. Ein Entscheid, der für die Grünen Sursee, die als einzige Partei die Nein-Parole zum Projekt gefasst hat, schwer nachvollziehbar ist.
Insel kostet weniger, ist sicherer
«Die Sicherheit der Kinder steht an oberster Stelle», sagt Vorstandsmitglied Samuel Zbinden, «deshalb verstehen wir die Bedenken der Bevölkerung. Wir befürworten jedoch die sicherere und kostengünstigere Variante der alleinigen Mittelinsel, wie sie ursprünglich vom Stadtrat vorgeschlagen wurde.» Aufgrund eines Bauchentscheids hätten die Steuerzahler bei Annahme des Projekts hohe Mehrkosten zu tragen, schreibt die Partei in ihrer Abstimmungsparole.
Die Grünen kritisieren zudem die fehlende Transparenz seitens des Stadtrats. «Eine Informationsveranstaltung wie jene zur Erneuerung der Primarschule Kotten wäre auch bei diesem Projekt wünschenswert gewesen, zumal es vorgängig für mehr Wirbel als das Kotten-Projekt gesorgt hat», so Zbinden.
Während die SP Sursee das Projekt zur Annahme empfiehlt, haben die anderen Lokalparteien auf eine Parolenfassung verzichtet.
Unumstrittenes Primarschulhaus
Weit weniger umstritten ist der Sonderkredit zur Erneuerung des Primarschulhauses Kotten. Eine nötige Investition für die Zukunft, lassen die Parteien auf Anfrage unisono verlauten. Mit der Erneuerung der Primarschule soll das 1969 erstellte Schulhaus den «schulischen und betrieblichen Entwicklungen» der vergangenen Jahre angepasst werden, schreibt der Stadtrat in seiner Botschaft zur Urnenabstimmung. Damit wolle die Stadt ihrer Aufgabe als «regionales Schulzentrum in einem bedeutenden Entwicklungsgebiet» nachkommen.
Das Projekt sieht mehrere Schritte vor: die Erneuerung des Primarschulhauses, der Neubau der Turnhalle Kotten, die Umgestaltung der Aussenbereiche sowie die Umsetzung von Energiesparmassnahmen. «Durch den Erneuerungsbau werden auch Räumlichkeiten geschaffen, die nicht nur für die Schule, sondern auch für das Quartier, die Vereine und die gesamte Bevölkerung einen Mehrwert bringen», hält der Stadtrat in seiner Botschaft fest.
Weil der Um- und Neubau unter Schulbetrieb nicht möglich sind, würde der Unterricht zwischen April 2018 und August 2019 in einem Provisorium stattfinden.