Wegen den Giftfässern liegen die Nerven im «Sternen» blank (von links): Das ältere Fräulein Marlies Engeli (Judith Erni), das Unternehmerehepaar Ruth und Karl Vogel (Barbara Kaufmann und Adrian Stocker), Gemeindeammann Felix Fröhlich (Leo Stocker) und sein Sohn Franz (Matthias Schöpfer). (Foto Manuel Arnold)
Wegen den Giftfässern liegen die Nerven im «Sternen» blank (von links): Das ältere Fräulein Marlies Engeli (Judith Erni), das Unternehmerehepaar Ruth und Karl Vogel (Barbara Kaufmann und Adrian Stocker), Gemeindeammann Felix Fröhlich (Leo Stocker) und sein Sohn Franz (Matthias Schöpfer). (Foto Manuel Arnold)
22.11.2019

Umweltskandal hält Schlierbach auf Trab

von Manuel Arnold

Zum zweiten Mal in ihrer Geschichte führt die Theatergruppe Schlierbach das Lustspiel «he-het kei Wärt» auf. An der Premiere vom Samstag in der Mehrzweckhalle debütieren gleich fünf neue Schauspieler.

Jahrzehntelange Freunde der Theatergruppe Schlierbach erleben in diesen Tagen ein Déjà-vu. Auf den Schlag genau vor 20 Jahren brachte das Ensemble das Stück «he-het kei Wärt» aus der Feder von Hans Wälti zum ersten Mal auf die Schlierbacher Bühne. Die Witze, die vor 20 Jahren sassen, treffen auch heute noch, wie sich an der Hauptprobe vom Donnerstagabend zeigte. 

Giftfässer vergiften die Stimmung

Ein Umweltskandal erschüttert die Gemeinde Obereien. Unbekannte haben in einer Nacht- und Nebelaktion Giftfässer im Wald ausgeschüttet. Felix Fröhlich (Leo Stocker), Gemeindeammann und Wirt des «Sternen» erfährt die Hiobsbotschaft, als er aus den Ferien mit seiner Frau Silvia (Daniela Kaufmann) kommt. Strassenwischer und Stammgast Koni Strübli (Hubi Stocker) erwartet vom Gemeindeammann, dass er den Fall aufdeckt. Fröhlichs Tochter Sonja (Angela Wandeler) fordert derweil von ihrem schlauen Grossvater Fritz Fröhlich (Xaver Arnold), dass auch er etwas unternimmt, anstatt immer nur Kreuzworträtsel zu lösen. Gemeindeförster Hans Frey (Matthias Freilinger) hat die Nase – nicht nur wegen des bestialischen Gestanks im Wald – gestrichen voll, während der Skandal das Mitglied der Umweltorganisation «Grünspan»,  Heidi Hartmann (Monika Bättig), ins Dorf lockt. 

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Kurz darauf verschmieren Unbekannte die Fassade des Kunststofffabrikanten-Ehepaars Karl und Ruth Vogel (Adrian Stocker und Barbara Kaufmann). Wer die Insignien «FF» hinterlassen hat, ist unklar. Ein potenzieller Täter ist Franz Fröhlich (Matthias Schöpfer), Sohn des Gemeindeammans, der das Heu mit dem Fabrikanten-Ehepaar gewiss nicht auf der gleichen Bühne hat. Das Chaos ist perfekt, als im Wald grosse Knochen gefunden werden und das Gerücht aufflammt, dass ein Mörder in Obereien sein Unwesen treibt.

Verstimmung am Krisengipfel

Um die Wogen wieder zu glätten, beruft eine Politpartei, der auch das ältere Fräulein Marlies Engeli (Judith Erni) angehört, eine Krisensitzung im «Sternen» ein. Diese führt aber nicht zum gewünschten Erfolg. Einerseits, weil der um keinen Spruch verlegene Koni Strübli die Versammlung empfindlich stört. Und andererseits, da einer nach dem anderen von schlimmen Magenproblemen heimgesucht wird, so dass die Ärztin Dr. Rita Salzgeber (Belinda Schmid) alle Hände voll zu tun hat.

Regie-Duo Burri/Arnold überzeugt

Wer die Übeltäter sind und was ein Hexenschuss, ein Autounfall, eine heimliche Liaison und die Europäische Umweltkommission mit dieser ganzen Geschichte zu tun haben, sei an dieser Stelle nicht verraten. Gewiss ist aber, dass Regisseur Kurt Burri und Regieassistentin Brigitte Arnold mit den zwölf Schauspielern ganze Arbeit geleistet haben und das Endprodukt den Zuschauern an den folgenden fünf Aufführungen garantiert unterhaltsame Stunden bereiten wird.

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Besonders hervorzuheben sind die Leistungen der fünf Debütanten Angela Wandeler, Matthias Schöpfer, Adrian Stocker, Barbara Kaufmann und Belinda Schmid. Sie fügen sich homogen in die Garde der etablierten Schlierbacher Theaterspieler ein und wecken die Hoffnung, dass auch in den kommenden Jahrzehnten talentiertes und motiviertes Personal für amüsante Dreiakter in der Mehrzweckhalle vorhanden ist. 


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