Unterirdische Velostation stösst auf Anklang
Die Stadt Sursee hat die Machbarkeit einer unterirdischen Velostation unter dem Bahnhofplatz prüfen lassen. Parteien und Quartiervereine haben sich bei der Mitwirkung positiv zum Projekt geäussert.
Die Velostellplätze beim Bahnhof sind bereits heute gut belegt. Die Auslastung dürfte künftig indes noch stärker zunehmen, wenn der Bahnhofplatz im Rahmen der Umgestaltung autofrei und als Begegnungszone mit Tempo 20 ausgestaltet werden soll. Mit einer unterirdischen Velostation mit über 1000 Plätzen, wie es der Stadt vorschwebt, wäre das Problem fehlender Stellplätze langfristig vom Tisch. Der Surseer Stadtrat hat deshalb eine entsprechende Machbarkeitsstudie in Auftrag gegeben, die er am 6. März der Begleitgruppe Masterplan Bahnhof präsentiert hatte (diese Zeitung berichtete).
Bei den Parteien und beim betroffenen Quartierverein Eisenbahnvorstadt seien beide Varianten «kleine» und «grosse» Velostation auf Anklang gestossen, sagt jetzt Bauvorsteher Bruno Bucher. Eine grosse Mehrheit war allerdings der Meinung, dass die Velostation möglichst in einem Zug, also nicht etappiert realisiert werden sollte. Während die kleine, aber ausbaubare Variante unterirdische Velostellplätze von der Leopoldstrasse bis zur Bahnhofstrasse vorsieht, könnte sich die grosse bis zur Personenunterführung Mitte erstrecken.
Eine nachhaltige Lösung?
Einziger Knackpunkt, welcher der Realisierung im Weg stehen könnte, ist die Finanzierung: Die Variante «Gross» dürfte die Kosten der gesamten Umgestaltung des Bahnhofplatzes in die Höhe treiben, gar verdoppeln. Trotzdem sieht die Steuerungsgruppe des Projekts Masterplan Bahnhof viele Vorteile in einer nachhaltigen und definitiven Lösung, sprich: in der Variante «Gross». «Sollte die SBB dereinst ein 4. Gleis beim Bahnhof Sursee realisieren, ist die Wahrscheinlichkeit gross, dass sämtliche überirdischen Velostellplätze wegfallen», erklärt Bucher. Diese Möglichkeit müsse die Stadt antizipieren. Ähnlich sieht dies auch die SP Sursee und hält zu den Kosten fest: «Wir sehen den Sinn einer Etappierung nicht. Der Vollausbau käme aus unserer Sicht wohl günstiger als eine Etappierung.»
Ob Kanton und SBB grössere Beiträge an das Projekt Masterplan Bahnhof sprechen, wenn die unterirdische Velostation tatsächlich verwirklicht wird, ist ungewiss. Bucher stellt in Aussicht, dass eine erste, verlässliche Kostenschätzung zum Projekt noch vor den Sommerferien vorliegen sollte. Auch ob und in welchem Umfang die umliegenden Gemeinden die Kosten der Bahnhofsumgestaltung mittragen, kann Bucher zur Zeit nicht sagen. Derweil hält die SP fest: «Vor Umsetzung des Projekts müssen verbindliche Abmachungen mit den Gemeinden vorliegen, die vom Ausbau der Bahnhofinfrastruktur, der Velostellplätze und des Busbahnhofs profitieren.»