Zwei «Hölzige» haben sich gefunden
Der Sempacher Möbelhersteller Zemp AG wird im nächsten Jahr seinen Produktionsstandort nach Winikon verlegen. Dort mietet sich das Unternehmen in ein eigenes Gebäude bei der Bafri AG ein, die ebenfalls in der Holzbranche tätig ist.
Die Zemp AG gestaltet und produziert seit über 150 Jahren Büro- und Objektmöbel, seit 2005 am Standort Sempach. Während der vergangenen zwei Jahren war der traditionsreiche Möbelhersteller auf der Suche nach einem neuen Produktionsstandort: «Wir wussten schon seit längerer Zeit, dass wir am Standort in Sempach nicht ewig bleiben können. Der Vermieter hat sich entschieden, auf dem jetzigen Gelände Wohnungen zu bauen», sagt Aldo Brun, Geschäftsleiter der Zemp AG. «Deshalb haben wir uns intensiv nach einem neuen Standort umgesehen.»
Truvag bot «Partnervermittlung»
Fündig geworden ist die Zemp AG nun in Winikon. Genauer: in den Lager- und Büroräumen des ehemaligen Kunststoffherstellers Tinova AG an der Fagostrasse 1. Die Tinova AG musste den Betrieb per Ende März 2018 aus wirtschaftlichen Gründen einstellen. Der bereits seit 23 Jahren in Winikon ansässige Türen- und Zargen-Fachbetrieb Bafri AG hat das Produktionsgelände vor kurzem gekauft und wird im Sommer 2019 das vordere rund 1700 Quadratmeter grosse Gebäude beziehen. Da das gesamte Produktionsgelände für die Bafri AG jedoch zu gross ist, suchte sie für die Räumlichkeiten im hinteren Teil eine neue Mieterschaft. Die Truvag Treuhand AG aus Sursee, welche Mandate für die Zemp AG und die Bafri AG innehat, machte die Geschäftsleitung der Bafri AG auf das Sempacher Unternehmen aufmerksam. Und dies mit Erfolg: Nach nur viermonatiger Verhandlungszeit konnte am 13. Juni der Mietvertrag unterschrieben werden.
Mit Erleichterung aufgenommen
Das 25-köpfige Team der Zemp AG wurde vergangenen Freitag nicht nur über den Umzug unterrichtet, sondern konnte bei der Besichtigung in Winikon auch gleich das neue Gebäude vor Ort in Augenschein nehmen. «Wir waren froh, unseren Mitarbeitenden endlich einen neuen Standort präsentieren zu können», sagt Brun. Die Aktionäre habe man noch am gleichen Abend an der Generalversammlung der Zemp AG informiert. Dass die Produktion in der Schweiz – und mit Winikon nach wie vor zentral – aufrechterhalten werden könne, sei denn auch bei allen mit spürbarer Erleichterung aufgenommen worden.
Von Synergien profitieren
«Wir haben nicht nur ein ideales Gebäude gefunden, sondern mit der Bafri AG auch einen Vermieter und Nachbar, mit dem wir einen partnerschaftlichen Kurs fahren können», sagt Brun weiter. So sei denkbar, dass die beiden in der Holzbranche tätigen Firmen beispielsweise bei den technischen Anlagen und der Abfallentsorgung zusammenspannen. Ins gleiche Horn bläst auch Martin Bachmann, Geschäftsleitungsmitglied der Bafri AG: «Als holzverarbeitende Unternehmen sprechen wir die gleiche Sprache und können am neuen Standort gemeinsam Synergien nutzen. Es macht uns stolz, dass wir mit der Zemp AG ein traditionsreiches Unternehmen auf unserer Liegenschaft ansiedeln können.»
Brun hofft, dass mit den Umbauarbeiten Anfang des nächsten Jahres zu starten, sodass die Zemp AG das Gebäude im Herbst 2019 beziehen kann. Auf einer Fläche von 4200 Quadratmetern sollen Büro- und Ausstellungsräume sowie Produktions- und Lagerfläche entstehen.