871 Stunden Einsatz gegen Hochwasser, Hagel und Regen
In der Region Sursee war der Sommer von Unwettern geprägt. Die Feuerwehr Region Sursee FRS rückte wegen Hagel, Sturm, Starkniederschlägen und Hochwasser aus. Kommandant Marcel Zihlmann zieht eine positive Bilanz.
«Die Angehörigen der Feuerwehr Region Sursee waren immer top motiviert, man sah - trotz der intensiven Belastung - dass es Freude bereitete, Betroffenen erfolgreich zu helfen.» So lautet das Fazit von Kommandant Marcel Zihlmann. Überzeugt fügt er an: «Praktisch alle Einsätze waren angemessen, die Aufträge wurden gewissenhaft ausgeführt und wir konnten vor Ort rasch Hilfe leisten.»
Beginn des Unwetter-Sommers
Die Region Sursee wurde beim Unwetter vom 28. Juni nicht verschont. An diesem Tag wurde die Feuerwehr Region Sursee FRS gemäss Kommandant Zihlmann von einer grossen Anzahl «Alarm-Meldungen» überhäuft. Die Elementar-Schäden wurden durch den Sturm und intensive Regen- sowie Hagelschauer verursacht.
Die Angehörigen der Feuerwehr (AdF) mussten diverse Bäume von der Strasse entfernen und Tiefgaragen auspumpen. Zudem beschädigte der Hagel in Schenkon mehrere Scheunendächer, die notdürftig abgedichtet wurden, um das Heu vor Nässe zu schützen. Marcel Zihlmann blickt zurück: «Unsere Feuerwehr hatte immer die Möglichkeit, die Einsätze innert nützlicher Frist abzuarbeiten, da genügend Angehörige der Feuerwehr aufgeboten wurden. Zudem funktionierte die Alarmierung einwandfrei, denn sie wurde über die Einsatzleit-Zentrale der Polizei (118), per Mail, Polycom oder Telefon rasch an uns übermittelt.»
Die FRS leistete in der ersten Phase der Unwetter-Ereignisse vom 28. Juni bis 8. Juli fünfzehn Einsätze oder 359 Stunden Dienst. 118 Angehörige der Feuerwehr standen im Einsatz.
Einsätze am Laufmeter im Juli
Der Juli brauchte keine Entspannung, sondern eine zweite Phase von Unwetterereignissen. Vom 13. bis 15. Juli rückte die Feuerwehr Region Sursee 37 Mal aus und 512 Stunden Dienst wurden geleistet. Total standen in der zweiten Phase 90 Angehörige der Feuerwehr im Einsatz. Marcel Zihlmann betont, dass die zeitliche Dauer der immer wieder eingehenden Alarmierungen eine Herausforderung war. «Es wollte einfach nicht aufhören mit Einsätzen, da die Sure und der Wasserpegel des Sees noch Tage nach den schweren Gewittern ständig stiegen.»
Er gibt zu bedenken, dass dies auch für die Angehörigen der Feuerwehr eine sehr intensive Zeit bedeutete, denn «die Leute müssen ja auch wieder zurück an die Arbeit und brauchen Zeit für die Erholung!» Durch den steigenden Wasserpegel entstanden neue Gefahren: So mussten zum Beispiel etliche Objekte in Wassernähe mit Sandsäcken geschützt werden.
Mit «Denise» Baum entfernt
Des Weiteren drohte ein umgeknickter Baum den Abfluss des Sees bei Seehäusern in Oberkirch zu verstopfen. Daraufhin wurde das Ölwehrboot «Denise» aufgeboten, um den Baum kontrolliert zu schneiden und dann mit dem Boot ans Ufer zu bringen.
Diverse vom Hochwasser betroffene Häuser direkt am See konnten rasch dem Zivilschutz übergeben werden. Der Kommandant weiss die gute Zusammenarbeit zu schätzen: «Nach ein bis zwei Tagen muss die Feuerwehr unbedingt aus den Einsätzen heraus abgelöst werden können, um wieder frei für neue Aufgaben zu sein.»
Auch die Zusammenarbeit mit den Gemeinden und dem Gemeindeführungsstab Region Sursee in dieser ausserordentlichen Unwettersituation habe hervorragend funktioniert. Sie seien laufend über den aktuellen Stand informiert worden. Zudem war die FRS immer so organisiert, dass jederzeit jemand zur Verfügung stand, wenn Gemeindevertretungen vor Ort erforderlich waren, wie beispielsweise bei Entscheidungen bei Häusern im Hochwasser, Evakuierungen usw.
Auch präventiv trat die Feuerwehr in Aktion. Marcel Zihlmann erklärt: «Während des ganzen Zeitraums erfolgten diverse Kontrollgänge an neuralgischen Punkten am See und an der Sure. Prophylaktisch wurden zum Beispiel Sandsäcke zum Schutz von Gebäuden ausgelegt».
Bilanz des Unwetter-Sommers
Kommandant Zihlmann kann sich nicht an einen ähnlich hohen Seepegel-Stand erinnern. Bemerkenswert findet er, dass die Sure sehr träge abfliesst und daher der Pegel des Sees mittels mechanischer Massnahmen nicht einfach zeitnah gesenkt werden kann. «Manchmal werden in schwierigen Situationen Aussagen gemacht, die durch Gerüchte entstehen. Damit umzugehen, ist nicht immer einfach. Der See wurde jederzeit maximal abgelassen, die Sure kann aufgrund des geringen Gefälles nicht mehr Wasser abtransportieren.»
Auf den Unwetter-Sommer zurückblickend zieht der Kommandant ein positives Bild. «So intensive und langandauernde Einsätze brauchen für die Einsatzkräfte viel Durchhaltewillen, und die betroffenen Eigentümer befinden sich in einer unangenehmen Situation und müssen viel Geduld aufbringen.» Etwas stolz fügt Marcel Zihlmann an: «Die Angehörigen der Feuerwehr Region Sursee waren stets top motiviert. Besonders gefreut hat mich, dass jederzeit ein Lächeln vorhanden war, wenn betroffenen Menschen geholfen werden konnte.»
Weiterhin schnelle und sichere Hilfe
In Notfällen muss schnell und kompetent gehandelt werden, betont die Feuerwehr Region Sursee. Der Unwetter-Sommer habe gezeigt, wie kompetent die Feuerwehr nebst Brandbekämpfung und Verkehrsunfällen auch mit Elementar-Ereignissen umzugehen weiss. «Die Feuerwehr Region Sursee (FRS) kann diese Aufgaben aber nur erfüllen, wenn wir über genügend Eingeteilte verfügen», erklärt Kommandant Zihlmann. Um etwas Feuerwehr-Luft zu schnuppern, findet am 17. September ein Erlebnisabend statt. Alle Interessierten sind herzlich eingeladen!