Agglo-Programm berücksichtigt auch zweites Zentrum
An einem Runden Tisch erörterte der Kanton mit den Gemeinden und dem RET Sursee-Mittelland das weitere Vorgehen bei der Optimierung des Gesamtverkehrssystems in Sursee. Das Agglomerationsprogramm der 5. Generation wird den Rahmen für die Zusammenarbeit bilden.
Die Region Sursee wächst und auch der Verkehr nimmt stetig zu, so dass insbesondere zu den Spitzenzeiten Verkehrsüberlastungen entstehen und der öffentliche Verkehr den Fahrplan nicht mehr einhalten kann. Mit einem reinen Ausbau des Strassennetzes könne das Mobilitätswachstum nicht nachhaltig aufgefangen werden, teilt das kantonale Bau-, Umwelt- und Wirtschaftsdepartement (BUWD) mit. Der Kanton erarbeitete deshalb einen Bericht, der Varianten zur Optimierung des Gesamtverkehrssystems der Kantonsstrassen K13/K14/K18 aufzeigt (diese Zeitung berichtete).
Anliegen ernst nehmen
Unter Einbezug der Stellungnahme der Sursee-Plus-Gemeinden zu diesem Bericht berief Regierungsrat Fabian Peter kürzlich einen runden Tisch ein. «Es ist mir wichtig, die Anliegen der Gemeinden ernst zu nehmen und in einen konstruktiven Dialog zu treten», wird er in der Medienmitteilung zitiert. Das Ziel sei klar: den Raum Sursee als zweites urbanes Zentrum des Kantons stärken und gemeinsam nachhaltig entwickeln. Die Verkehrsthematik solle gesamtheitlich angegangen sowie Siedlungs- und Verkehrsentwicklung in der Region Sursee bestmöglich aufeinander abgestimmt werden. Das Projekt «Optimierung Gesamtverkehr Sursee» soll deshalb im Rahmen des neuen Agglomerationsprogramms Luzern der 5. Generation, das von der Dienststelle Raum und Wirtschaft geleitet wird, bearbeitet werden. «Die Aufnahme des Raums Sursee ins Agglomerationsprogramm Luzern ist ein wichtiger Schritt. Ich freue mich sehr, dass wir auf diesem Weg gemeinsam an den wichtigen Projekten weiterarbeiten und die Region Sursee weiterentwickeln können», so Fabian Peter.
Siedlung und Verkehr abstimmen
Mit dem Agglomerationsprogramm werden mit vernetzten Massnahmen die Verkehrs- und Siedlungsherausforderungen der Agglomeration Luzern und des Raums Sursee angepackt. «Die Massnahmen unterstützen insbesondere die weitere Siedlungsentwicklung nach innen. Sie entlasten die Stadt und die umliegenden Gebiete vom Verkehr, fördern das Umsteigen auf den öffentlichen Verkehr, den Fuss- und Veloverkehr und schonen die Umwelt», schreibt das BUWD.
Der Kanton Luzern beantragte beim Bundesamt für Raumentwicklung (ARE) im vergangenen Frühling die Aufnahme von Sempach sowie der Stadt Sursee und der Gemeinden Oberkirch und Schenkon in das Luzerner Agglomerationsprogramm der nächsten Generation. Die Gemeinden Geuensee, Knutwil und Mauensee sollten zudem in den Betrachtungsperimeter einbezogen werden. Das ARE hat dem Antrag zugestimmt und leitet diesen nun an das Departement für Umwelt, Verkehr, Energie und Kommunikation (UVEK) weiter.
Im Entwurf zum neuen Bauprogramm für die Kantonsstrassen 2023–2026 sind Mittel zur Optimierung des Gesamtverkehrs im Raum Sursee eingestellt, die für die neuen Planungen eingesetzt werden können (siehe auch Artikel auf dieser Seite).
Sursee-Plus-Gemeinden zufrieden
«Die Sursee Plus–Gemeinden sind zufrieden, dass der Kanton ihre Rückmeldung mit den formulierten elementaren Punkten ernst nimmt und in das weitere Vorgehen aufnimmt», sagt Zentrumsentwickler Matthias Senn auf Anfrage. Es gehe Sursee Plus um die Forderung nach einer durchlässigen Planung, eine Gesamtverkehrsbetrachtung und die Verbesserung des interdisziplinären Denkens. Zudem sollen mit rasch realisierten Etappen früher erste Ziele erreicht werden. Sursee Plus erwarte, dass diese Punkte in der Projektplanung berücksichtigt werden, und freue sich auf die weitere Zusammenarbeit bei diesem für die Region so wichtigen Projekt.