Bronze im Riemenzweier für Gulich und Röösli
An der Lucerne Regatta erkämpfen sich Andrin Gulich und Roman Röösli Bronze im Riemenzweier. «Es waren acht intensive und aufschlussreiche Tage am Rotsee», lautet das Fazit des Verbandsdirektors Christian Stofer.
Strahlender Sonnenschein begrüsste am Sonntag das zahlreich erschienene Ruderpublikum am Luzerner Rotsee. Alles war angerichtet für ein rauschendes Ruderfest mit hochkarätiger Beteiligung. Raphaël Ahumada und Jan Schäuble gewinnen am heutigen Rennen der Lucerne Regatta im Leichtgewichts-Doppelzweier die Silbermedaille hinter Italien. Bronze erkämpften sich Andrin Gulich und Roman Röösli im Riemenzweier.
Dabei sollte die heutige Bronzemedaille der Weltmeister im Zweier ohne Steuermann ein hartes Stück Arbeit werden. Andrin Gulich und Roman Röösli starteten schnell mit einer hohen Schlagzahl von 44 Ruderschlägen pro Minute und blieben einen Tick länger in der hohen Kadenz als die anderen Boote. «Wir hatten beim Start sogar fast den Bug vorne. Etwas, was wir sonst selten schaffen», sagte Roman Röösli nach dem Rennen. Die Europameister Tom George und Oliver Wynne-Griffith setzten sich alsbald an die Spitze, um sich in der Folge von den Schweizern über die Strecke jagen zu lassen. Roman Röösli: «Wir hatten Spass und ruderten von Anfang an auf Angriff.» Der Vorsprung der Briten lag bei der 500-Meter-Marke nur bei 0,51 Sekunden. Bei Halbzeit waren es 1,03 Sekunden.
«Rennplan konnten wir umsetzen»
Danach drehten die Schweizer zur Freude des versammelten Publikums weiter auf und legten einen Zwischenspurt ein. Damit konnten sie wieder auf die Briten aufschliessen. Roman Röösli: «Unseren Rennplan konnten wir bis zum dritten Streckenabschnitt voll umsetzen.» Der Konter der Briten folgte aber umgehend. Tom George und Oliver Wynne-Griffith erhöhten den Druck weiter und gingen 400 Meter vor dem Ziel schon in einen langen Endspurt über.
Daneben startete Spanien eine Aufholjagd, die sich sehen lassen durfte. Auf der Aussenbahn drückte zudem Südafrika. Die Schweizer kamen unter Druck. «Da spürten wir, dass wir zu Beginn des Rennens etwas mehr Kraft verbraucht hatten», erklärte Roman Röösli. Während Grossbritannien vorneweg einen souveränen Sieg feierte, erlebten die Verfolger einen Hitchcock-Final. Die Schweiz spurtete dem Ziel entgegen und wehrte sich nach Kräften gegen die anstürmenden Boote aus Spanien und Südafrika. Spanien schnappte sich hinter Grossbritannien den zweiten Rang, Bronze ging im Fotofinish an die Schweiz, Südafrika wurde Vierter. Das zweite, dritte und vierte Boot trennten insgesamt nur 69 Hundertstelsekunden.
Sieg im B-Final entspricht dem 7. Weltcuprang
Auch für den Vierer ohne Steuermann mit Kai Schätzle, Patrick Brunner, Tim Roth und Joel Schürch war es eine anspruchsvolle Woche gewesen. Erst am Dienstag hatte das Boot im Rahmen der finalen Olympia- Qualifikationsregatta, die ebenfalls auf dem Rotsee ausgetragen wurde, den letzten Quotenplatz für die Olympischen Spiele in Paris ergattert. Ein Tag Ruhepause hatte reichen müssen, um sich auf die Weltcup- Regatta von diesem Wochenende vorzubereiten. Dass der Riemenvierer den Finaleinzug tags zuvor knapp verpasst hatte, wurmte natürlich. Entsprechend unterstrich die Crew im heutigen B-Final mit ihrem souveränen Start-Ziel-Sieg vor Frankreich2, dass sie ihre Olympia-Qualifikation verdient haben. Das Boot ruderte ein waches und dynamisches Rennen und vergrösserte seinen Vorsprung kontinuierlich auf exakt drei Sekunden im Ziel. Dieser heutige Sieg entspricht dem 7. Weltcuprang.
Das Fazit des Verbandsdirektors Christian Stofer
«Es waren acht intensive und aufschlussreiche Tage am Rotsee. Mit zwei zusätzlichen Quotenplätzen aus der finalen Olympia-Qualifikationsregatta haben wir unsere Olympia-Mannschaft um einen Drittel vergrössert. Das ist grossartig! Die Lucerne Regatta war das erste Aufeinandertreffen mit den Booten aus Übersee. Dies hat den Level der Wettkämpfe erheblich angehoben. Dass wir mit Silber im Leichtgewichts-Doppelzweier sowie mit Bronze im Zweier-ohne zwei Medaillen gewinnen konnten, bestätigt, dass wir Weltklasse-Boote in unserem Kader haben. Der Frauen-Doppelvierer hat sich ebenfalls verbessert gezeigt und war in Podestnähe. Wir haben aber auch gesehen, dass in den kommenden Wochen weiterhin qualitativ hochstehendes Training notwendig sein wird, um Paris in Bestform erreichen zu können. Die Rennverläufe zeigen, dass viele Rennen gerade in der Schlussphase entschieden werden. Der nächste Schritt wird nun der Abschluss des Olympia-Selektionsverfahrens in Zusammenarbeit mit Swiss Olympic sein, damit die Olympia-Mannschaft für Paris finalisiert werden kann.»