Auch die Altheiniväter nahmen am Surseer Umzug den Postauto-Skandal auf die Schippe. Foto Ana Birchler-Cruz
Auch die Altheiniväter nahmen am Surseer Umzug den Postauto-Skandal auf die Schippe. Foto Ana Birchler-Cruz
05.03.2019

Das «Düü-daa-doo» ertönte gleich zweimal

Weniger Archaisches und Einzelmasken, dafür viele originelle Wagensujets kennzeichneten den heurigen Surseer Fasnachtsumzug am Güdisdienstag. Tausende Zaungäste schauten sich die 45 Nummern an.

Wie jedes Jahr zog sich auch heuer wieder das Motto des Heinivaters wie ein roter Faden durch den Umzug. «Ab i d'Loft» hatte sich Rico Löhrer auf die Fahnen geschrieben, und diverse Gruppen und Wagen erwiesen ihm die Reverenz – sei es in Form von Flugzeugen, durch die Luft fliegenden Skispringern oder Ballons, Letztere garniert mit dem Synchrontanz der zünftigen Frauen zu Nenas «99 Luftballons». Selbst der Böögg kam als ein aus lauter Luftballons bestehender Ballon daher. Daneben gabs bei zwar windigem, aber mit reichlich Sonnenschein gesegnetem Wetter eine Reihe origineller Wagen zu sehen. Zu erwähnen wären da etwa die Badewannen-Piraten der Grobmanns, die Goldgräber der Saafenhüüggle oder die Fasnachtsfreunde Buchs, die nach schottischer Manier Hürntaler Games veranstalteten.

Bundes- und Weisses Haus

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Lokales auf die Schippe nahmen die Mitmeister der Heinizunft, die den gescheiterten «Spannertorm zu Soorsi» zu Grabe trugen: «Luegsch du no, oder schpannsch du scho?» Zu den Highlights des heurigen Umzugs zählten der Wagen von Getomapi.ch, der das Weisse Haus zum Affenhaus – bewohnt von Trump und Kim – machte, und die Sujets zum Postauto-Skandal, die gleich zweifach und stilgerecht mit Bundeshaus und Dreiklanghorn auffuhren. Einerseits tat dies die Roggenzunft Schlierbach, die kalauerte: «Öisi Poscht bschiisst ond erschliicht 170 Millione – d'Frou Ruoff luegt zue ond hofft, mer tüeg alli verschone.» Und nach einer längeren Kunstpause, die einige Zaungäste vorzeitig das Weite suchen liess, kamen die Altheiniväter sogar in einem echten gelben Bus von «Prostauto Berner Oberland» mit Fahrzielanzeige «Vietnam» angefahren.

Guggsurruugger wollten die 50

Etwas weniger zahlreich vertreten als auch schon waren die Einzelmasken und archaischen Sujets vom Kaliber der Sträggele. Eine löbliche Ausnahme bildete der Wagen von Schenkastico, der einem einmal mehr kalte Schauer den Rücken hinuntergehen liess – kein Wunder bei dieser todbringenden Kälte aus dem hohen Norden, die da beschworen wurde! Nicht fehlen durften natürlich die zahlreichen Guuggenmusiken, die schränzten, was das Zeug hielt. Für einen kleinen Etikettenschwindel sorgten die Surseer Guggsurruugger, die aufgrund ihres 50-Jahr-Jubiläums unbedingt hinter der Nummer 50 hermarschieren wollten und dafür verantwortlich waren, dass nach der Nummer 43 gleich die Nummer 50 folgte.

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