Das Wort der Woche: «beijele»
Wenn der Winter vor der Tür steht und Schnee die Dächer bedeckt, ist man weit entfernt vom Gedanken an das Summen der Bienen im Sommer. Das Wort «beijele» scheint beidem zu entspringen.
Leicht schneit es vom Himmel, wenn ein Surseer aus dem Fenster sieht und sagt: «es beijelet». Entstanden durch den Vergleich der tanzenden Schneeflocken mit schwärmenden Bienen lebt das Wort meist noch in Kinderreimen weiter. «Es schneijelet, es beijelet, es gòòd e chüele wénd, de nòòchber luegt zóm fëischter uus ónd macht e suure grénd», bekannt ist der Reim, wo während des Lesens die Melodie im Kopf mithüpft.
Das 1999 erschienene «Soorser Wöörterbüechli»* ist noch heute die Referenz dafür, wie man Wörter im Surseer Dialekt schreibt – auch für die Redaktion der «Surseer Woche». Unter der Leitung des Herausgebers Claudio Hüppi trug eine Gruppe von Ur-Surseerinnen und Ur-Surseern über 5000 Vokabeln und 2000 Redewendungen zusammen. Erfasst wurde ausschliesslich der Wortschatz der Dreissiger-, Vierziger- und frühen Fünfzigerjahre. Wie Stichproben in Kreisen der jüngeren Generation gezeigt hätten, sei rund ein Drittel des im «Soorser Wöörterbüechli» gesammelten Wortgutes nicht mehr bekannt oder werde nicht mehr verwendet, so der Herausgeber. Das «Wöörterbüechli» kann unter www.soorser-woerter.ch als PDF-Datei heruntergeladen werden.
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