Das Wort der Woche: «Grüüpi»
Jeder und jede hat es schon einmal gehabt: Ein «Grüüpi» ist gewissermassen der kleine Bruder von Covid-19 – und im Vergleich zu diesem relativ harmlos.
Laut dem «Soorser Wöörterbüechli»* ist das «Grüüpi» eine Grippe, gemäss dem Schweizerischen Idiotikon ein vorübergehendes, zeitweise auch epidemisches Unwohlsein, eine Unpässlichkeit wie Husten, Schnupfen und so weiter. Beispielsätze: «Är macht amene Grüüpi ome», «De Dokter hed zerscht gmeint, es seg eso-nes Grüüpi» (also keine eigentliche Krankheit).
Das 1999 erschienene «Soorser Wöörterbüechli» ist noch heute die Referenz dafür, wie man Wörter im Surseer Dialekt schreibt – auch für die Redaktion der Surseer Woche. Unter der Leitung des Herausgebers Claudio Hüppi trug eine Gruppe von Ur-Surseerinnen und Ur-Surseern über 5000 Vokabeln und 2000 Redewendungen zusammen. Erfasst wurde ausschliesslich der Wortschatz der Dreissiger-, Vierziger- und frühen Fünfzigerjahre. Wie Stichproben in Kreisen der jüngeren Generation gezeigt hätten, sei rund ein Drittel des im «Soorser Wöörterbüechli» gesammelten Wortgutes nicht mehr bekannt oder werde nicht mehr verwendet, so der Herausgeber.