Der Theatergruppe Schenkon glückt die Verwechslungskomödie mit Lachgarantie
Mit dem Dreiakter «Reini Närvesach» sorgen die Schenkoner Theaterleute für beste Unterhaltung. Aber Achtung: Die Aufführungen sind nur was für ausgeschlafene und nervenstarke Zuschauer.
Die Theatergruppe Schenkon ist bekannt für unterhaltsame Aufführungen, Komödien gehören zu ihrem Standardrepertoire. Wer gerne einen vergnüglichen Abend erleben möchte, ist auch beim diesjährigen Stück «Reini Närvesach» an der richtigen Adresse. Das Theater hatte am Sonntag seine Premiere und wird noch zweimal aufgeführt.
Rasantes Tempo
So einfach, wie man sich das vielleicht vorstellt, geht es auf den Schenkoner Bühne aber nicht zu und her. Denn die klassische Verwechslungskomödie hat ein zügiges Tempo, Verwechslungen und Verwirrungen gibt es zuhauf.
Der Schriftsteller Stephan Schmid (David Lischer) gefällt sich sehr in seiner Rolle, ist aber nicht sehr erfolgreich. Das führt dazu, dass seine Ehefrau Madi (Karin Wüthrich) gleich zwei Jobs annehmen muss, damit der Lebensstandard gesichert ist. Immerhin gehört hier auch noch eine Reinigungsfrau (Donna Gaspers) dazu, denn der Ehemann ist ja mit Schreiben beschäftigt und kann sich nicht mit Alltäglichem wie Haushaltarbeit herumschlagen.
Das würde ja alles noch gehen, wenn nicht dauernd die Eltern des Ehemannes (Andrea Gamma und Ruedi Arnold) auftauchen würden, um nach dem Rechten zu sehen. Ein ebenfalls eher unwillkommener Gast im Hause Schmid ist der Pfändungsbeamte (Ignaz Baumgartner), der das Wertvollste noch mitnehmen möchte. So richtig dramatisch wird es aber, als Tante Käthy (Manuela Häfliger) aus Kanada ihren Besuch ankündigt. Da nimmt das Unheil dann endgültig seinen Lauf.
Finanziell zeichnet sich zwar Morgenröte am Firmament ab. Denn Freund Harry (Beat Wechsler) kann Stephan einen Auftritt an der Frankfurter Buchmesse verschaffen. Während der Abwesenheit von Stephan und Harry taucht Tante Käthy tatsächlich auf – und fangen die Verwechslungen an. Um der Tante einen Ehemann vorführen zu können, muss der etwas unbedarfte Lumi (Beno Distel) herhalten.
Die Schwiegermutter verwechselt die Reinigungsfrau mit der angereisten Tante, Freund Harry und die Hausmeisterin (Monika Zihler) werden für den gerufenen Arzt gehalten. Dass Madi nun auch noch schwanger sein soll, macht zwar einerseits die Schwiegermutter durchaus glücklich, anderseits bedeutet es einfach noch das berühmte Pünktchen auf dem i. Zumal niemand der glückliche Vater sein möchte.
Gut aufgelegtes Ensemble
Bei so viel Turbulenzen und rasantem Geschehen sind die Akteure gefordert. Eine Herausforderung, die die Theaterleute um die Regisseurin Gabi Lüthi glänzend meistern. Die Rollen sind treffend besetzt, die Schauspieler äusserst spielfreudig. Für viele Lacher sorgen etwa Lumi mit seiner unübertrefflichen Mimik, der Vater und der Pfändungsbeamte mit ihrer alkoholgeschwängerten Verbrüderung, die Schwiegermutter, die den Ruf aller Schwiegermütter aufs Neue ruiniert und die doch etwas zu energische Tante aus Kanada.
Das Tempo in der Komödie ist recht hoch, die Verwechslungen zahlreich. Aus diesem Grund ist das Theater vor allem wachen und aufmerksamen Zuschauern zu empfehlen. Und allen, die sich einen vergnüglichen Theaterabend gönnen wollen.
Weitere Aufführungen: Freitag, 19.10, und Samstag, 20.10, jeweils 20.00 im Begegnungszentrum Schenkon.