Die Brücken stehen unter Kontrolle
In kurzen regelmässigen Abständen untersuchen die Verantwortlichen des Bunds, des Kantons und der Gemeinden die Brücken der Region. Entdecken sie Fehler oder Brüche, handeln sie sofort.
«Die Sicherheit der Verkehrsteilnehmenden hat für uns oberste Priorität», sagt Anina Zimmerli, Hochschulpraktikantin Kommunikation und Information beim Bundesamt für Strassen in Zofingen. Deshalb werden sämtliche Autobahnbrücken und somit auch jene zwischen dem Abschnitt Knutwil und Sempach laufend untersucht. «Jährlich werden die Brücken einer visuellen Kontrolle unterzogen. Dabei werden allfällige Schäden sofort rapportiert», berichtet Anina Zimmerli.
Auch Unterführungen im Fokus
Zudem überprüft das Astra alle fünf Jahre jede Brücke gründlich mit dem Instrument der sogenannten Hauptinspektion. Die Erhaltungsplanung einer Astra-Filiale löst eine solche Hauptinspektion aus. Das gesamte Bauwerk werde dabei überprüft. «Kritische Bauteile wie zum Beispiel Lager und Fahrbahnübergänge sind aus Handdistanz zu überprüfen», präzisiert Anina Zimmer. Die Experten entdecken Defizite und leiten daraus Massnahmen ab, erklärt die Astra-Sprecherin das Verfahren. «Diese proaktive Herangehensweise – mit dieser Systematik – kann die Sicherheit der Tragwerke garantieren», so Zimmerli. Sie fügt an: «Das Astra inspiziert auch Unterführungen und Stützmauern.»
Im Abschnitt Reiden–Sursee lauft derzeit ein Projekt, welches das Bundesamt für Strassen «Erhaltungsprojekt» nennt. Alle Kunstbauten würden in diesem Autobahnabschnitt beurteilt. Bei kritisch beurteilten Objekten werde eine statische Nachrechnung gemacht und daraus Massnahmen definiert, sofern Defizite erkennbar seien, führt Anina Zimmerli aus. Die letzte Hauptinspektion ist auf diesem Abschnitt im vergangenen Jahr durchgeführt worden.
Alle fünf Jahre inspizieren
Das Strasseninspektorat des Kantons Luzern macht eine ähnlich gründliche Arbeit. Bereichsleiter Daniel Kümpel sagt: «Die Bauwerkshauptinspektionen führen wir planmässig alle fünf Jahre durch.» Dabei würden vor allem das Brückentragwerk und die Bauwerksteile wie Lager, Fahrbahnübergänge, Geländer, Fahrzeugrückhaltesysteme und anderes inspiziert. «Nebst der visuellen Kontrolle der Fahrbahn untersuchen wir oder von uns beauftragte spezialisierte Firmen die Betonoberflächen auf Risse, Korrosionsspuren und Hohlstellen.»
Bei höheren Objekten, d.h, solchen, die einer stärkeren Beanspruchung standhalten müssen, erfolgt die Hauptinspektion mit einem Brückenuntersichtsgerät. (Siehe Bilderstrecke auf www.surseerwoche.ch). Dabei begehen die Kontrolleure auch die Hohlkästen und untersuchen sie in gleicher Art.
Detaillierter Überprüfungsbericht
Festgestellte Schäden hält das Strasseninspektorat fotografisch fest, beschreibt sie detailliert und bewertet den Zustand der Objekte. «Im Gegensatz zu den Zustandsuntersuchungen führen wir – oder für uns arbeitende Experten – die Hauptinspektionen so durch, dass die Brücken im gleichen Zustand bleiben wie vorher», erklärt Daniel Kümpel. Im Nachgang verfasst das Strasseninspektorat einen Inspektionsbericht. Darin sind alle Feststellungen dokumentiert. Mit Grafiken, Bewertungen und vielen Fotos.
«Gestützt auf diesen Bericht entscheiden wir, ob kleinere Reparaturarbeiten erforderlich sind oder eine detaillierte Überprüfung notwendig ist», beschreibt der Bereichsleiter im Strasseninspektorat des Kantons Luzern das bewährte Verfahren. Der Überprüfungsbericht, der auch eine statische Überprüfung beinhalte, zeige auf, ob und wie eine Instandsetzung zu erfolgen habe.
Holzbrücken sind statisch ok
Über die Sure führen viele Brücken auch im Surseer Stadtgebiet. Hans Schmid, Bereichsleiter Bau und Un-
terhalt, sagt auf Anfrage: «Die Holzbrücken entlang des Surenwegs haben wir 2016 kontrolliert. Die Statik hat keinerlei Probleme, und die Brücken sind voll funktionsfähig.» Gewisse Mängel am Holz seien jedoch entdeckt worden. Nach und nach wolle die Stadt diese Mängel zum Beispiel an den Dachziegeln oder am Geländer aufheben, verspricht Schmid. Einen fixen Plan, wann und in welchen Abständen die Surenbrücke zum Beispiel an der Badstrasse inspiziert werde, bestünden nicht. «Noch nicht», ergänzt der Bereichsleiter. Dieser Artikel sei vielleicht der Anfang eines solchen Plans.