Eine Tankwartin in blauer Uniform betankt eine amerikanische Limousine am 4. Oktober 1955
bei der Garage Zemp in Uffikon. (Foto Friebel, Stadtarchiv Sursee)
Eine Tankwartin in blauer Uniform betankt eine amerikanische Limousine am 4. Oktober 1955 bei der Garage Zemp in Uffikon. (Foto Friebel, Stadtarchiv Sursee)
21.10.2022

Ein Bild sagt mehr als tausend Worte

von RED (1)

Gegenwärtig bearbeitet das Stadtarchiv Sursee das vom Zerfall bedrohte Fotoarchiv der bekannten Surseer Fotografenfamilie Friebel. Am 27. Oktober gewährt es mit einem Werkstattbericht Einblick in das Projekt und zeigt eine Auswahl an Bildern.

Ein Bild sagt mehr als tausend Worte, sagt man. Wenn dem so ist, dann haben die Bilder der Surseer Fotografenfamilie Friebel sehr viel zu erzählen. Drei Generationen fotografierten in der Region Sursee und Luzern, aber auch über den Kanton hinaus, von der Innerschweiz bis in die Kantone Aargau, Solothurn und Bern.

1903 übernahm der aus Deutschland stammende Hermann Friebel das Fotogeschäft von Heinrich Tschupp in Sursee. Unter dem Grauen Star leidend, übergab er das Geschäft seinen Söhnen Willy  und René. Dank Willys kaufmännischen Geschicks – er besuchte die Handelsschule – und Renés herausragender fotografischen Fähigkeiten erlebte das «Fotohaus Friebel» in Sursee glänzende Jahre. Neben Porträt- und Kabinettaufnahmen machten die Friebels mit Fotoreportagen auf sich aufmerksam. Vertreter der Architektur des «Neuen Bauens» liessen ihre Bauten von «Foto Friebel» fotografieren. Neben zahlreichen Gebäuden dokumentierten sie Ortsbilder, Landschaften, Unternehmen, soziale Institutionen, kulturelle Anlässe und Veranstaltungen. Geschäftstüchtig verwerteten sie ihre eigenen Aufnahmen weiter als Post-, Gruss- oder Trauerkarten, fertigten thematische Fotoalben an und erreichten so in der Region einen grossen, bis heute anhaltenden Bekanntheitsgrad.

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Über 600’000 Aufnahmen

Nachfolger in der dritten Generation wurde Willy Friebel-Sallmann, der zusammen mit seiner Schwester Ruth Schmid-Friebel das Geschäft bis 1997 weiterführte. Von ihnen beiden übernahm die Stadt Sursee in mehreren Tranchen das sehr umfangreiche Fotoarchiv – der genaue Umfang ist unbekannt, jedoch weit über 600’000 Aufnahmen. Zusammen mit fachkundigen Expertinnen und Experten bearbeitet das Stadtarchiv Sursee aktuell dieses vom Zerfall bedrohte Fotoarchiv und macht es Stück für Stück für die interessierte Öffentlichkeit digital zugänglich. Das erste Projekt fand diesen Herbst seinen Abschluss.

Am Donnerstag, 27. Oktober, lädt das Stadtarchiv anlässlich des Unesco-Welttags des audiovisuellen Erbes zu einem Werkstattbericht ein (19.30 Uhr im Rathaus). Beteiligte Experten geben einen Einblick in die Herausforderungen des Projektes und zeigen eine Auswahl an Bildern.


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