Erstmals 30’000 Unternehmen im Kanton
Noch nie waren so viele Firmen im Kanton Luzern tätig. 1114 mehr Unternehmen als Ende 2019 weist das Handelsregister aus. Wirtschaftsförderer Ivan Buck nennt die Gründe.
«Der Kanton Luzern ist für Unternehmen weiterhin attraktiv», schreibt Ivan Buck. Der Oberkircher Direktor der Wirtschaftsförderung Luzern belegt die Aussage mit den neusten Zahlen des Handelsregisters des Kantons Luzern. «Während 2019 noch 29’152 im Handelsregister eingetragen waren, sind es per Ende 2020 bereits 30’266 Unternehmen.»
Luzern deutlich vor Schweiz
Dies entspreche einem Zuwachs von 1114 (+3.82 Prozent) und entspreche einem deutlichen Plus gegenüber dem nationalen Schnitt. Auch bei der Zahl an Neugründungen liegt der Kanton Luzern gemäss Bisnode mit einem Wachstum von 10 Prozent im Jahr 2020 deutlich vor dem schweizweiten Durchschnitt (+5 Prozent).
«Dass der Kanton Luzern gerade in der herausfordernden Corona-Zeit einen Rekord an Unternehmen kommunizieren kann, ist sehr erfreulich», sagt Ivan Buck.
Lage, Steuern, Fachkräfte
Die Gründe für das markante Wachstum seien vielfältig. «Nebst den attraktiven Unternehmenssteuern zählen insbesondere die zentrale Lage und der Zugang zu gut ausgebildeten Arbeitskräften zu den wichtigsten Standortfaktoren», so Buck. Weiter würden einige die Krise auch als Chance sehen und gerade jetzt ihre Unternehmung gründen. «Diesen Effekt sehen wir bei den Neugründungen, die im Vergleich zu Ende 2019 um zehn Prozent gestiegen sind.»
Auf einen wichtigen Punkt weist Ivan Buck noch hin: «Bei den Ansiedlungen von neuen Firmen zeigt sich, dass gut die Hälfte der neuen Mitarbeitenden auch im Kanton Luzern wohnt und deshalb auch zusätzliche Steuereinnahmen bringen.»
Wirtschaftsregion Sursee gut
Auf Anfrage, wie die Region Sursee/Sempachersee im vergangenen Jahr abgeschnitten hat, antwortet Ivan Buck: «Leider fehlt uns eine regionale Aufteilung der Firmen von Seite Handelsregister. Sicher ist aber, dass sich die Wirtschaftsregion Sursee im Vergleich gut entwickelt.»
Der oberste kantonale Wirtschaftsförderer hofft für 2021: «Um die Erfolgsgeschichte auch in den kommenden Jahren fortzusetzen ist die Sicherstellung der Erreichbarkeit, ein breites Bildungsangebot, die Förderung der Innovationen sowie ein attraktives Steuerumfeld zentral.»
Konkurse bis jetzt im Griff
Sowohl über das ganze 2020 wie auch im Januar 2021 war die Anzahl der Konkurse noch leicht unter dem Vorjahr, doch Ivan Beck geht davon aus, dass die Anzahl der Konkurse im Laufe des Jahres ansteigen wird. «Dies könnte auch das Wachstum der im Handelsregister eingetragenen Unternehmungen bremsen.»
Gleichwohl bleibt Ivan Buck seiner optimistischen Grundeinstellung treu und sagt: «Langfristig bin ich überzeugt, dass der Kanton Luzern für Unternehmungen attraktiv bleiben wird.» Hier seien aber die Grossprojekte im Bereich der Erreichbarkeit mit Durchgangsbahnhof und Bypass wichtig. Im Bereich der Arbeitskräfte seien dies die grossen Projekte der Hochschule Luzern wie zum Beispiel der neue Campus in Horw.