Gemeinden sind «not amused»
Der Spitalrat gefährde die guten Beziehungen zwischen Sursee und Schenkon, sagen die beiden Gemeinden. Sie erwarten, dass der Spitalrat seine Hausaufgaben selber macht.
«Erstaunt», «enttäuscht» und «irritiert» zeigen sich Sursee und Schenkon in einer Medienmitteilung über den noch ausstehenden Standortentscheid für das neue Spital. Die Fragen, die der Surseer Stadtrat zu Handen des Spitalrats beantworten soll, seien schon lange bekannt und sollten geklärt sein, schreiben sie.
Der Stadtrat verzichtet deshalb auf die Beantwortung des Fragenkatalogs (diese Zeitung berichtete) und retournierte das Dokument postwendend.
Der Spitalrat bedauert
Der Spitalrat nehme vom Schreiben der Gemeinden Kenntnis und bedauere, dass Sursee die Fragen unbeantwortet zurücksende, heisst es auf Anfrage beim Luzerner Kantonsspital. Aufgrund der Komplexität des Bauvorhabens habe es der Spitalrat für richtig gehalten, Sursee die Möglichkeit zu geben, zu den betrieblichen Nachteilen am bisherigen Standort Stellung zu nehmen.
Zusammen mit dem Regierungsrat will der Spitalrat nun das weitere Vorgehen besprechen.
«Dies wäre unfair gewesen»
Weil es möglich gewesen sei, dass der heutige Standort am Schluss der Evaluation nicht mehr in Frage gekommen sei, habe der Spitalrat den Stadtrat erst jetzt um zusätzliche Abklä-
rungen gebeten. Dies sagt Spitalratspräsident Ulrich Fricker im Interview mit dieser Zeitung. «Und dies wäre unfair gewesen.»
Er betont, dass der Regierungsrat schliesslich den Standortentscheid fällt. Der Spitalrat erarbeite die Grundlagen und zuhanden des Regierungsrats einen Vorschlag.
Direktor Benno Fuchs verriet, dass sich die Kosten der beiden Standorte in etwa die Waage hielten. Er versteht die Emotionen, die das Spital auslösten.