Arbeiten und geniessen. Das Leben von Peter Häfeli ist geprägt vom Motto zuerst säen, dann ernten. Er legt besonderen Wert auf Qualität. Foto sti
Arbeiten und geniessen. Das Leben von Peter Häfeli ist geprägt vom Motto zuerst säen, dann ernten. Er legt besonderen Wert auf Qualität. Foto sti
24.09.2018

Gut gereifter Käse für eine gut gereifte Person

Käsebaron, Spono-Sponsor und tiefschwarz. Das charakterisiert Tausendsassa Peter Häfeli. Bescheiden meint er: «Man muss zuerst säen, bevor man ernten kann.» Der in Triengen wohnhafte Unternehmer ist ein Genussmensch mit Sinn für Bilder.

Peter Häfeli gefällt die romantische Vorstellung, an einem langen Tisch unter einen Baum zu tafeln. «Wie in Italien», erzählt der 54-Jährige. Essen, Trinken, Sein und Leben prägen dieses Stilleben. «Mein oberstes Ziel ist es, Leuten den Wert des Essens näher zu bringen», fasst er zusammen.  

Käser und Lebensmittelingenieur
Sein beruflicher Werdegang passt dazu: Nach der Kanti Beromünster lehrte Peter Häfeli in Schlierbach Käser, lernte dort mit 20 Jahren seine spätere Ehefrau Silvia Arnold kennen und bildete sich an der ETH zum Lebensmittelingenieur weiter. Mehrere Stationen in der Käsebranche hat er erlebt, bis sein Weg zur Intercheese AG mit Sitz in Beromünster führte. Er ist aktuell Geschäftsleiter und Verwaltungsratspräsident. «Mein Tag beginnt um 6 Uhr und endet nach 18 Uhr.» Ihm ist wichtig, gut ausgebildetes Personal anzustellen. «Die Käsekompetenz schreiben wir bei uns gross.» 80 gute Mitarbeiter habe er. Das Geschäft sei hart, er möge aber nicht jammern. Sein Lieblingskäse? Ein gut gereifter Sbrinz. Dieser Käse ist ein Innerschweizer Qualitätsprodukt.


Der 54-jährige Peter Häfeli ist mit zwei Brüdern in Rickenbach aufgewachsen. Sein Vater war Gemeindepräsident, sein Bruder Roland präsidiert aktuell den Gemeinderat. Zeitlebens hat Häfeli die Beziehung zu «seinem» Rickenbach gepflegt. Jeden Monat besucht er den Donnschtigs-Club, wo sich Rickenbacher in seinem Alter austauschen. «Ich will einer von ihnen bleiben. Im ‘Löwen’ ein Bier zu trinken, ist schön», sagt er und fügt an: «Irgendwann möchte ich wieder dort wohnen – oder in Sempach. Mir gefällt die Nähe zum See.»

Rickenbach kommt zuerst
Seine Verbundenheit mit seiner Heimatgemeinde zeigte er 2014 eindrücklich. Damals rettete er die Dorfchäsi, indem er das Haus kaufte und Intercheese-Käse in den «Käsiladen» lieferte. Bei der Eröffnung betonte er: «Ich lege grossen Wert auf gut gelagerten Käse.» Auch ein Eventraum und ein Café werden bald angeschlossen. «Am liebsten würde ich dort nur Milchprodukte und Fleisch aus Rickenbach anbieten.»

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Der Heimweh-Rickenbacher stammt aus einem traditionellen FDP-Haus. «Ich bin tiefschwarz», beschreibt sich Peter Häfeli. Bald nachdem er vor mehr als achtzehn Jahren mit seiner Familie – seine beiden Töchter Andrina und Leandra gehören dazu – in Triengen sesshaft wurde, meldete er sich bei der FDP-Ortspartei. Kurzum wählten ihn die Trienger Bürger zum Schulpflegemitglied und 2007 zum Präsidenten. In seiner Amtszeit wirbelte das Kruzifix-im-Schulzimmer auf. «Eine Nebenerscheinung. Wenn alle, die etwas dazu gesagt haben, fleissige Kirchenbesucher wären, müssten wir die Kirchen ausbauen», bemerkt er.


«Ich habe noch ein Geschäft»
Als der heutige Gemeindepräsident von Triengen, René Buob, sich 2017 entschlossen hat, das FDP-Parteipräsidium abzugeben, folgte ihm Peter Häfeli nach. Weiter ist er bei der FDP-Wahlkreispartei im Wahlteam 2019, wo er zuständig für das Sponsoring ist. «Mir ist vor allem die Eigenverantwortung wichtig», umschreibt er seine Politik. Elmar Bernet, der Präsident des Wahlteams, sagt über Peter Häfeli: «Ich erlebe Peter in der aktuellen Zusammenarbeit als Freidenker mit klaren Worten. Das gefällt mir!»

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Als Mitglied der Betriebskommission des Betagtenzentrums Lindenrain Triengen erfährt er viel Freude. Präsident Georg Dubach hat ihn angefragt, Nein sagen konnte Häfeli dem Parteikollegen nicht. Mitglied Gabriela Ehrler beschreibt ihn als kompetent, gradlinig und konsequent. «Er ist ein Macher. Sehr sympathisch macht ihn seine bodenständige und gewinnende Art, wie er mit Menschen umgeht.»


Hegt er weitere Ambitionen in der Politik? «Nein, ich habe noch ein Geschäft. Es ist wichtig, dass das läuft.» Zudem sei er zu alt und ziehe die Fäden lieber im Hintergrund.


Live an den Spono-Spielen
Peter Häfeli hat eine grosse soziale Ader. Die Intercheese AG unterstützt ein Projekt für Kinder in Myanmar. Zudem hat er ein Herz für den Sport. Seit neun Jahren fungiert er etwa als Hauptsponsor bei den Spono Eagles und besucht einige Spiele mit Enthusiasmus live. Das komme von früher, erklärt er. In Jugendjahren hat er mit Spono-Präsident Urs Wey geturnt, ist mit ihm aufgewachsen, und das habe Kitt gegeben.

Präsident Wey schätzt den gesunden Menschenverstand, die Bodenständigkeit, Offenheit und Verlässlichkeit. «Peter ist authentisch und versteht es wie kein anderer, mit Menschen in Kontakt zu treten und zu kommunizieren, unabhängig davon, ob er einen ‘einfachen’ Büezer oder eine Bundesrätin vor sich hat. Peter nimmt die Arbeit von engagierten Personen wahr und zeigt ihnen gegenüber eine hohe Wertschätzung.»


Fantastisch sei, was die Spono Eagles machen würden und wie sie den jungen Mädchen mit Handball spielen einen Sinn gäben. Auch Fechter Max Heinzer, Skitalent Marco Odermatt, Schützin Monika Hurschler und Ruderer Joel Schürch sponsort er. Freude hat das Mitglied der Sportgruppe Schlierbach, wenn junge Sportler aus der Zentralschweiz Initiative zeigen. «Ich möchte auch etwas zurückgeben, da ich Glück gehabt habe und dank der Eltern eine gute Ausbildung geniessen konnte», begründet Häfeli sein grosses, auch finanzielles Engagement.  

Zuerst säen, dann ernten
Mit seinem Lebensmotto «man muss zuerst säen, bevor man ernten kann», hat es Peter Häfeli weit gebracht. Immer steht bei ihm die Gesellschaft im Zentrum. Er könnte das Leben geniessen, macht jedoch nur wenig Ferien. «Mit zwei Tagen auf der Bettmeralp oder auf der Belalp im Wallis kann ich mich gut erholen.» Zum Abschied sagt er: «Übertreibe dann nicht beim Schreiben.» Er sei kein Heiliger und habe auch Fehler. Wie alle.


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