Hexenturm war nicht immer ein Bijou
Der Hexenturm in der Oberstadt in Sempach gibt ein schönes Bild ab. Doch daran hat der Zahn der Zeit auch schon tüchtig genagt.
Der Hexenturm datiert im 13. Jahrhundert und diente ursprünglich wohl als Stadtburg und somit als Wohn- und Aufenthaltsstätte für Repräsentanten der adligen Herrschaft. Auch wenn nur wenige Überlieferungen vorhanden sind, kann doch gesagt werden, dass er an die damals bestehende Stadtmauer in den Stadtgraben gebaut worden war. Zweimal war der Hexenturm auch ausgebrannt: beim Stadtbrand 1477 und um 1750. Seit dem 18. Jahrhundert war der Hexenturm dem steten baulichen Zerfall überlassen gewesen, bis er 1936 anlässlich der 550-Jahr-Feier zur Schlacht von Sempach umfassend renoviert wurde. Mitte der 80er-Jahre dann legte die Theatergesellschaft zusammen mit der historischen Kriegergruppe Sempach im Innern tüchtig Hand an. Heute dient das Bijou der Theatergruppe als Vereinslokal. Der Hexenturm kann auch für Anlässe gemietet werden. Der Name «Hexenturm» taucht übrigens erst Ende des 19. Jahrhunderts auf und dies, obwohl Sempach keine Hexenprozesse kannte.