Hochstehende Blasmusik bei heissen Temperaturen

Überall fand man auf den Musikfestgelände lachende Gesichter. So strahlten die Mitglieder der Musikvereine, die sich in ihren farbigen Uniformen sichtlich auf ihren Tag in Ruswil freuten. Da waren die Helfer, die sich mit viel Leidenschaft und stets einem Lächeln um die Gäste kümmerten. Rund 950 Freiwillige mit über 10’000 geleisteten Helferstunden sorgten mit ihrem Einsatz dafür, dass dieses Fest überhaupt durchgeführt werden konnte. Das Wettspiellokal Wolfsmatt mit seinen 1000 Sitzplätzen war zeitweise bis auf den letzten Platz besetzt. Um es in den Worten des Präsidenten des Luzerner Kantonal-Blasmusikverbands, Christoph Troxler, zu beschreiben: «Wir haben gemeinsam ein grandioses Fest erlebt, das perfekt organisiert war».

FM Knutwil bei Parademusik top

Die Wettspielvorträge, welche die Vereine spielten, wurden von erfahrenen Juroren bewertet. Gleich im Anschluss an das Spiel waren die Vereine zum Expertengespräch gebeten. Punkte wurden keine vergeben, aber die detaillierte Vortragskritik wird den Vereinen zeigen, wo sie ihre Stärken haben und auf welche Punkte in der weiteren Arbeit Wert gelegt werden soll.

Am Samstag- und Sonntagnachmittag lud das herrliche Wetter zur Parademusik. Tausende Zuschauerinnen und Zuschauer verfolgten, wie die Musiken strammen Schritts und mit präzisem Spiel ihre Märsche spielten. Bewertet wurde neben der präzisen Laufformation zu einem wesentlichen Teil auch das Musikalische. Am Sonntagabend war es dann so weit: Im Festzelt wurden die Ränge verkündet. In der 1. Klasse Brass Band durfte sich die BB Feldmusik Knutwil als Siegerin feiern lassen. Sie trat am Samstagnachmittag mit dem Marsch «Fortuna Signum» zur Parademusik an. «Mit viel Konzentration, Disziplin und Spielfreude wurde der durch den eigenen Dirigenten Gian Walker komponierte Marsch vorgetragen», schreibt die FM Knutwil in einer Medienmitteilung. Nach kurzem Warten wurde die grossartige Punktzahl von 91 über den Lautsprecher verkündet. Motiviert begab man sich zu den Vorbereitungen für den Konzertvortrag, der am Abend stattfand. Um 18.40 Uhr betrat die FM Knutwil die Bühne in der vollbesetzten Halle «Wolfsmatt». Die Band spielte das Selbstwahlstück «Babylon» von Thibault Bruniaux und zeigte ihr Können. «Das Publikum war begeistert, und auch im anschliessenden Expertengespräch konnten lobende Worte entgegengenommen werden.

Auch in Triengen feiert man

Grund zur Freude hatte auch die Feldmusik Triengen. Sie belegte bei der Parademusik den 3. Rang in der 1. Klasse Harmonie. Flankiert von vielen Zuschauenden spielten die Trienger den Marsch «Gruss an das Worblental». Die Jury bewertete den Auftritt mit 85,5 Punkten. «Nach dem Durchlesen des positiven Juryfeedbacks gingen alle mit einem Lächeln auf den Lippen Richtung Festgelände», teilt die FM Triengen mit. Sie verabschiedet sich nach dem Musiktag indessen noch nicht in die Sommerferien: Am 24. Juni steht das Festival für das ganze Dorf als Höhepunkt des 175-Jahr-Jubiläums auf dem Areal des Dorfschulhauses mitten in Triengen an.

Die Musikanten und die Besucher standen im Mittelpunkt des Luzerner Kantonal-Musikfests in Ruswil. Die Freunde der Blasmusik endlich wieder, um zusammen zu musizieren, zu hören, zu fachsimpeln, zu geniessen und zu feiern. Das Organisationskomitee um Präsident Leo Müller zieht ein durchwegs positives Schlussfazit: «Wir dürfen auf hochstehende Konzertvorträge zurückblicken, auf fünf Festtage mit lauter fröhlichen Menschen. Erstmals fand in Ruswil ein kantonaler Musiktag statt. Die Premiere ist in allen Belangen geglückt, der Publikumsaufmarsch war enorm».

Auszug aus der Rangliste Parademusik: 1. Klasse Brass Band: 1. Brass Band Feldmusik Knutwil, 91,0; 4. Brass Band Harmonie Neuenkirch, 89,5. 2. Klasse Brass Band: 2. Musikgesellschaft Knutwil, 89,0. 3. Klasse Brass Band: 3. Brass Band Feldmusik Nottwil, 85,8; 5. Musikgesellschaft Schlierbach, 83,5. 1. Klasse Harmonie: 3. Feldmusik Triengen, 85,5; 5. Blasorchester Feldmusik Neuenkirch, 83,3. 2. Klasse Harmonie: 4. Feldmusik Hellbühl, 80,3; 5. Stadtmusik Sursee, 79,8.