Im Kanton Luzern steigt die finanzielle Ungleichheit
Von 2010 bis 2020 haben die Haushaltseinkommen im Kanton zugenommen, wie eine neue Studie von LUSTAT Statistik Luzern aufzeigt. Doch Vermögen konzentrieren sich dabei zunehmend auf einen kleineren Teil einkommens- und vermögensstarker Haushalte.
Heute Morgen legt Statistik Luzern (LUSTAT) die Zahlen der neusten Studie, die sich dem Thema finanzielle Ungleichheit widmet, offen. Die rund 180'500 Luzerner Privathaushalte erzielten aus den verschiedenen Einnahmequellen wie Erwerbseinkommen, Renten oder Vermögen 2020 ein mittleres Haushaltseinkommen von 94'200 Franken. Innerhalb eines Jahrzehnts hat das Haushaltseinkommen im Kanton damit teuerungsbereinigt um 5,4 Prozent zugenommen. Die rund 132'300 Erwerbshaushalte unter den Privathaushalten erzielten 2020 ein Haushaltseinkommen von 107'100 Franken, 2010 waren es 100'500 Fr Franken.
Konzentration auf wenige Haushalte
Seit 2010 hat sich die Schere zwischen den einkommensstarken und den einkommensschwachen Haushalten in beide Richtungen weiter geöffnet. 2020 erzielte das einkommensschwächste Viertel der Luzerner Erwerbshaushalte 6,8 Prozent des Gesamteinkommens aller Erwerbshaushalte, 2010 hatte der Anteil noch bei 7,4 Prozent gelegen. Das einkommensstärkste Viertel der Haushalte erlebte zwischen 2010 und 2020 hingegen einen Zuwachs von 50,1 auf 51,8 Prozent. Das einkommensstärkste Prozent der Haushalte erzielte 2020 9,5 Prozent des Gesamteinkommens (2010: 7,5 Prozent).
Vermögensungleichheit nimmt zu
2020 besass die untere Vermögenshälfte der Luzerner Erwerbshaushalte lediglich 1,7 Prozent des Gesamtvermögens aller Erwerbshaushalte. Gut ein Viertel der Haushalte, 26 Prozent, besass gar kein Vermögen. Das vermögensstärkste Viertel besass hingegen 90 Prozent des Gesamtvermögens. Die unteren drei Vermögensviertel der Erwerbshaushalte besassen zusammen also lediglich einen Zehntel des Gesamtvermögens. Das oberste Vermögensprozent wies hingegen einen hohen Anteil von 42,7 Prozent auf.
Bildungsstand beeinflusst Armutsrisiko
Bei Haushalten ohne Person mit nachobligatorischem Bildungsabschluss war 2020 die Armutsquote vor Sozialtransfers mit 35,3 Prozent deutlich erhöht. Verfügte mindestens eine Person über einen Abschluss auf Sekundarstufe II, lag die Quote bei deutlich tieferen 9,4 Prozent, was aber immer noch mehr ist als die kantonale Quote insgesamt (7,8 Prozent). Verfügte mindestens eine Person über einen Tertiärabschluss, lag die Quote vor Transfers mit 3,7 Prozent mit Abstand am tiefsten.