In Triengen und Geuensee kommt es zu Kampfwahlen
Der Sitz des Trienger Finanzvorstehers blieb nach dem ersten Wahlgang vakant. Lange taten sich die Parteien mit der Kandidatensuche schwer. Nun kommt es am 28. Juni zur Kampfwahl. So auch in der Gemeinde Geuensee, deren letzter Gemeinderatssitz noch vakant ist. Es treten nochmals an Ingbert Kaczmarczyk und Pascal Schenker.
Die CVP steigt mit der 57-jährigen Carmen Kaufmann aus Wilihof ins Rennen. Sie ist Mutter dreier erwachsener Kinder. Aktuell betreibt sie eine Praxis für Fussreflexzonenmassage – «das ist allerdings mehr ein Hobby von mir», meint sie auf Anfrage.
28 Jahre lang führte Kaufmann eine Firma im Dekorationsgrosshandel, die weltweit Aufträge erhielt. «Das war für mich komplettes Neuland. Aber seit dieser Zeit ist für mich der Umgang mit Zahlen, Erfolgsrechnungen, Bilanzen, Budgets und so weiter durchaus eine vertraute Materie», sagt sie zu ihrer Qualifikation für das Finanzressort. Sie sei sich indessen bewusst, dass das Gemeinderatsamt «eine andere Liga ist». Sollte sie gewählt werden, würde sie sich freuen, die «spannende und bereichernde Aufgabe in der Exekutive in Angriff zu nehmen und die Gemeinde im Team vorwärts zu bringen».
Bereit, zu lernen
Gegen Kaufmann tritt für die SVP der 61-jährige Erich Hodel aus Triengen zum zweiten Wahlgang an. Der Vater dreier erwachsener Kinder absolvierte die Ausbildung als Werkzeugmacher und besuchte eine Handelsschule. Vor vier Jahren wurde er als Linienpilot bei der holländischen Fluggesellschaft KLM pensioniert.
Seit 2009 betreibt er eine eigene Firma für Aviation Consulting und führt Test- und Überführungsflüge durch. Aufgrund der Coronakrise ist deren Tätigkeit aktuell weitgehend zum Erliegen gekommen. «Daher hätte ich die nötige Zeit für das Gemeinderatsamt», so Hodel. Er habe schon seit längerer Zeit vorgehabt, sich in der Gemeindepolitik zu engagieren, was aber beruflich nicht möglich gewesen sei. «Natürlich müsste ich für das Amt des Finanzvorstehers noch einiges lernen. Aber die ausgezeichneten Teams in Rat und Verwaltung würden die Einarbeitung erleichtern», gibt sich Hodel überzeugt.
Rochade in der EBK
Er wurde übrigens am 29. März in die Einbürgerungskommission (EBK) gewählt. Bei einer Wahl in den Gemeinderat müsste er diesen Sitz freigeben. Gemäss dem SVP-Präsidenten Fabian Müller würde Jennifer Moser nachrutschen.
Pünktlich zum Eingabeschluss vom 30. April verkündeten auch die drei Geuenseer Anwärter für den letzten Gemeinderatssitz, ob sie für den 2. Wahlgang nochmals antreten werden. Für SP-Kandidat Ingbert Kaczmarczyk war der Entscheid bereits kurz nach Ende des 1. Wahlganges gefasst. Mit den 296 Stimmen ging er als Bestplatzierter aus dem Rennen und war infolgedessen motiviert, es noch einmal zu versuchen. Es würde ihn freuen, wenn der Gemeinderat Geuensee zukünftig mit einer ausgeglichenen Besatzung daherkomme, teilt er dieser Zeitung auf Anfrage mit.
Dahinden tritt nicht mehr an
Dicht auf den Fersen war ihm FDP-Kandidat Pascal Schenker mit insgesamt 223 gesammelten Stimmen. Nach ausführlicher Besprechung mit seiner Partei hat er sich dazu entschieden, für den 2. Wahlgang anzutreten. Die Drittplatzierte SVP-Kandidatin Evelyne Dahinden holte beim 1. Wahlgang 167 Stimmen. Dieser Zeitung teilte sie mit, dass sie nicht nochmal antreten werde. «Unsere Partei wird sich auf eine sachliche Oppositionspolitik konzentrieren, die dem Wohle unserer Gemeinde und seiner Finanzen zugute kommt», schreibt Dahinden in einer Mitteilung.
Der Regierungsrat hat den Termin für den 2. Wahlgang der Gemeinderatswahlen auf den 28. Juni