Der Kanton Luzern präsentierte seine künftige Klima- und Energiestrategie (Symbolbild). (Foto von marcinjozwiak auf Pixabay)
Der Kanton Luzern präsentierte seine künftige Klima- und Energiestrategie (Symbolbild). (Foto von marcinjozwiak auf Pixabay)
11.01.2021

Kanton präsentiert Klima- und Energiestrategie

von RED (1)

Der Klimawandel ist eine globale Herausforderung, die nur gemeinsam gemeistert werden kann. Jetzt startet der Kanton Luzern die Vernehmlassung zum kantonalen Planungsbericht über die kantonale Klima- und Energiepolitik. Alle können mitmachen. 

Die Auswirkungen des durch den Menschen verursachten Klimawandels sind für uns alle bereits heute deutlich spürbar: «Die Durchschnittstemperatur der Schweiz ist seit Messbeginn 1871 bereits um 2 Grad Celsius gestiegen», teilt der Kanton Luzern mit. Die damit verbundenen Änderungen des Klimas würden auch den Kanton Luzern betreffen. Trockenere Sommer, mehr Hitzetage, heftigere Niederschläge und schneeärmere Winter treten in Zukunft vermehrt auf.

Auftrag des Parlaments

An der Klima-Sondersession vom 24. Juni 2019 sprach sich der Luzerner Kantonsrat für die Ausarbeitung eines Planungsberichts über die kantonale Klima- und Energiepolitik aus. Dieser liege nun im Entwurf vor. Darin zeigt der Luzerner Regierungsrat auf, mit welchen Stossrichtungen und Massnahmen der Kanton die Ziele zum Schutz des Klimas und zur Anpassung an den Klimawandel in den nächsten Jahren koordiniert angehen will.

aaa

Insbesondere werde im Planungsbericht aufgezeigt, wie das vom Kantonsrat festgelegte Ziel «Netto null Treibhausgasemissionen bis 2050» erreicht werden könne. «Das Klimaziel wird in der kantonalen Politik in Übereinstimmung mit der Zielsetzung des Bundes und des Klimaabkommens von Paris verfolgt.»

«Wir haben eine Verantwortung gegenüber der nächsten Generation.»
Fabian Peter, Regierungsrat

Der zuständige Regierungsrat Fabian Peter, Vorsteher des Bau-, Umwelt- und Wirtschaftsdepartements, betont: «Wir haben eine Verantwortung gegenüber der nächsten Generation. Ein Blick auf die Gletscher reicht, um zu erkennen, dass zuwarten keine Option ist. Wir müssen jetzt handeln.»

Doppelstrategie des Regierungsrats

Im Bereich der Anpassung an den Klimawandel umfasst der Bericht eine Analyse zu den Klimafolgen im Kanton Luzern. Durch Anpassungsmassnahmen in unterschiedlichen Handlungsfeldern wird sichergestellt, dass die negativen Auswirkungen auf den Menschen und seine Umwelt minimiert und – wo möglich – Chancen genutzt werden können.

bbb

Im Bereich Klimaschutz zeigt der Bericht auf, wie das Ziel «Netto null 2050» auf kantonaler Ebene erreicht werden könne und welche Massnahmen dafür in verschiedenen Bereichen notwendig seien. «Im Verkehrsbereich, bei den Gebäuden sowie in der Industrie sollen im Kanton Luzern bis 2050 keine Treibhausgase mehr ausgestossen werden, was die Nutzung von technischen Möglichkeiten voraussetzt», so der Regierungsrat.

Im Bereich der Landwirtschaft werde eine Senkung um die Hälfte und im Bereich der Abfallverbrennung eine Senkung um einen Viertel der heutigen Treibhausgasemissionen auf Kantonsgebiet angestrebt. Der Kanton betont: «Die verbleibenden Emissionen müssen mit Hilfe von technischen Instrumenten kompensiert werden.» Auch Massnahmen im Bereich der Bildung, der Kommunikation und der Zusammenarbeit mit anderen Kantonen und Dritten sollten dazu beitragen, die Klimaziele zu erreichen.

Mehr Chancen als Risiken

In ihrer Strategie setzt die Regierung auf die Innovationskraft der Unternehmen, auf Fördermassnahmen und erlässt wo notwendig Vorschriften. «Wenn wir mutig und entschlossen handeln, sind mit den Massnahmen zum Klimaschutz mehr Chancen als Risiken verbunden, insbesondere für die Luzerner Wirtschaft», ist Umwelt- und Wirtschaftsdirektor Fabian Peter überzeugt.

Die gesetzten Klimaziele in den verschiedenen Bereichen könnten erreicht werden, wenn sie von den Luzernerinnen und Luzernern mitgetragen würden und alle ihren Teil dazu beitragen würden. Mit einer breiten Vernehmlassung will die Regierung sicherstellen, dass der Planungsbericht Klima und Energie möglichst gut abgestützt ist. Parteien, Gemeinden, Interessenverbände sowie die Bevölkerung sind eingeladen, sich bei der Mitwirkung zu beteiligen.

Mitwirkung mittels Online-Tool

Das Vernehmlassungsverfahren zum Planungsbericht Klima und Energie startet am 11. Januar und dauert bis am 7. Mai. Die breite Vernehmlassung wird digital mit dem Online-Tool «E-Mitwirkung» durchgeführt. Damit bietet der Kanton Luzern interessierten Personen, Organisationen und Behörden einen benutzerfreundlichen Weg, sich zum Entwurf des Planungsberichts zu äussern. «Gleichzeitig erlaubt dies eine effiziente Auswertung der eingereichten Stellungnahmen.» Alle Informationen zum Vernehmlassungsverfahren sind hier aufgeschaltet.

Auf der kantonalen Klima-Webseite – klima.lu.ch – gibt es weitere Informationen sowie eine Zusammenfassung der wichtigsten Ergebnisse des im Entwurf vorliegenden Planungsberichts Klima und Energie. Die speziell für den Kanton Luzern erstellten Infografiken zu den Auswirkungsfeldern «Heisse Sommer und mehr Hitzetage», «Steigende Durchschnittstemperatur», «Mehr Starkniederschläge» und «Trockenere Sommer» stehen zum Download bereit. Die Infografiken zeigen jeweils die Szenarien mit oder ohne konsequentem Klimaschutz für die Jahre 2060 und 2085.


Schon gelesen?

Anzeigen

Zum E-Paper

Lesen Sie unser wöchentlich erscheinendes E-Paper und tauchen Sie ein in spannende Reportagen, Politkrimis und erfahren Sie das Neuste aus Ihrer Gemeinde.

zum ePaper

Meistgelesen

Instagram