Kanton startet Impfprojekt in zwei Betrieben
Um den Grad der Durchimpfung der Bevölkerung zu erhöhen, startet der Kanton Luzern einen Pilotversuch mit zwei Betrieben. In den Firmen ANLIKER und CPH Gruppe können sich Mitarbeitende freiwillig impfen lassen. Der Kanton Luzern stellt den Impfstoff zur Verfügung, die Infrastruktur und die Koordination übernehmen die Betriebe.
Sowohl die Firma ANLIKER wie die CPH Gruppe am Standort Perlen (Perlen Papier AG und Perlen Packaging AG) haben in den letzten Wochen Erfahrungen gesammelt beim freiwilligen Testen ihrer Mitarbeitenden auf Covid-19. Jetzt weiten die beiden Unternehmen das Angebot aus und richten jeweils ein betriebsinternes Impfzentrum ein. Bei der ANLIKER werden sich voraussichtlich 480 Mitarbeitende impfen lassen, bei der CPH Gruppe etwa 170. «Die Impfung in den Betrieben ist eine weitere Möglichkeit, um die Immunisierung der Bevölkerung zu erhöhen», sagt Regierungsrat Guido Graf, Vorsteher des Gesundheits- und Sozialdepartements des Kantons Luzern. «Ich habe diese Möglichkeit schon früh ins Auge gefasst. Da wir jetzt genügend Impfstoff zur Verfügung haben, können wir dies nun mit zwei Pilotbetrieben umsetzen.»
Vorteile für Mitarbeitende und Betriebe
Für die Unternehmen gibt es mehrere Argumente, beim betrieblichen Impfen mitzumachen. «Wir möchten unseren Mitarbeitenden ein unkompliziertes Angebot machen, um sich impfen zu lassen. Für die Kolleginnen und Kollegen im Schichtbetrieb ist es nicht einfach, einen Impftermin bei einer externen Stelle abzumachen», erklärt Peter Henz, Koordinator des Impfzentrums der CPH Gruppe in Perlen. Auch für die Baufirma ANLIKER ist dies der Hauptgrund, um eine betriebsinterne Impfmöglichkeit zu schaffen. «Für unsere Leute auf den Baustellen, verbunden mit den Reisezeiten, ist es umständlich, einen Impftermin in einem Impfzentrum wahrzunehmen», sagt Roland Dubach, CEO Bau&GU der Firma ANLIKER. Weiter führt er aus: «Auf den Baustellen haben unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ständig Kontakt mit Personen aus anderen Firmen. Mit der betriebsinternen Impfung können wir sie vor einer Ansteckung schützen.» Die Möglichkeit, sich im Betrieb impfen zu lassen, erhöht die Impfquote unter den Angestellten, weil auf diese Weise Personen angesprochen werden können, die man beispielsweise wegen sprachlichen Barrieren sonst nicht erreichen würde.
Freiwillige Impfungen, durchgeführt von Fachpersonal
Die Impfungen in den beiden Betrieben starten Ende Woche und sind für die Angestellten freiwillig und gratis. Sie werden von medizinischen Fachpersonen vorgenommen und ärztlich begleitet. Beim Impfstoff handelt es sich um Moderna, ausser bei Auszubildenden zwischen 16 und 18 Jahren, für die Pfizer/BioNTech eingesetzt wird. Die Pilotphase mit den zwei Unternehmen liefert wertvolle Hinweise, nach deren Auswertung entschieden werden kann, ob der Kanton Luzern das betriebliche Impfen im Rahmen des verfügbaren Impfstoffs breit ausrollen kann.