Kommentar: Alle können den Felchen im See helfen
Im Bodensee ist die Felchenpopulation arg bedroht. Die Situation im Sempachersee ist hingegen stabil, wenn auch eingeschleppte Arten zum Problem werden könnten. Ein Kommentar zum Artikel, der am Mittwoch, 2. August, online veröffentlicht worden war.
Im Bodensee stehts schlecht um die Felchen. Seit Jahren gehen die Bestände zurück. Zwischen 2021 und 2022 haben die 64 Berufsfischerinnen und -fischer sogar rund 80 Prozent weniger Felchen aus dem Bodensee gezogen. Als eine der Massnahmen, um den Felchenbestand zu retten, gilt ab 2024 ein dreijähriges Fangverbot dieser Fischart.
Gründe für die Probleme sind die Ausbreitung von gebietsfremden Arten wie den Stichlingen und der gefrässigen Quaggamuschel sowie der Klimawandel. Letzterer macht natürlich auch vor dem Sempachersee nicht Halt. Bezüglich eingeschleppter Arten, welche die Felchen bedrohen, haben die Fischer hier aber noch Glück. In den Zentralschweizer Gewässern – und somit auch im Sempachersee – sind die Fangerträge über die Jahre gesehen stabil. Die Quaggamuschel oder Stichlinge sind bisher nicht aufgetaucht.
Dass dennoch Vorsicht geboten ist, zeigen auch Aussagen des Oberkircher Fischers Andreas Hofer. Bei der heutigen Mobilität brächten die Menschen ihre Wassergeräte von einem See in den anderen, an denen sich Larven von fremden Arten befinden könnten. Auch der Kanton Luzern ist diesbezüglich aufmerksam und hat zusammen mit den weiteren Zentralschweizer Kantonen eine Bootsmelde- und -reinigungspflicht eingeführt.
Der Kanton tut gut daran, diese Pflicht strikte einzufordern. Denn ist mal eine fremde Art im Sempachersee, welche die Felchen bedroht, ist es äusserst aufwendig, dagegen vorzugehen. Eine noch grössere Verantwortung tragen jede und jeder von uns: Nach einem Gewässerwechsel nur mit einem sauberen Wassergerät in den See!