03.03.2019

«Lälli-Sprotz» Teil IV: Rössli

Zwei Gemeinden, zwei Lokale namens «Rössli». Der Unterschied: Während in der Surenstadt ausländische Staatsangehörige Kontakte knüpfen, schwingen solche im Bauerndorf die Kochlöffel.

Das «Rössli» in der Surseer Altstadt, das als «Kontaktbar» das Sexleben beflügelt, bietet Damen aus diverser Herren Ländern Arbeit und Verdienst. Das ist an und für sich löblich – wenn da nur nicht die Kollateralschäden in Form von Lärm und Aggressionen bis hin zu ausgewachsenen Sch(i)e(i)ssereien wären. Jetzt ist nicht nur den Altstadtbewohnern unter dem Quartiervereinspräsidenten mit der rainen Weste der Kragen geplatzt, sondern auch dem Stadtrat. Er will dem Etablissement die Ausnahmebewilligung für Öffnungszeiten bis in die frühen Morgenstunden entziehen. An den Liebesdiensten in den separaten Zimmern ändert sich jedoch dank der Bestandesgarantie nichts – das Rösslispiel geht also munter weiter.

Da lob ich mir doch das währschafte Gasthaus im Bauerndorf Knutschwil – wo die Welt noch in Ordnung ist –, das ebenfalls einen Bräämeschtänder im Schild führt. Statt dem horizontalen Gewerbe Vorschub zu leisten, legt der Besitzer Parlo Calli, offensichtlich selbst kein Hiesiger, ein Zeugnis vorbildlicher Integrationsarbeit an den Tag: Er holte als neue Pächter ein aus Afghanistan geflüchtetes Ehepaar in das seit einem halben Jahr verwaiste Restaurant. Wie indessen die Knutschwiler auf den frischen Wind im «Rössli» reagieren werden, darauf darf man gespannt sein.


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