Mit einem Prozent mehr in die Zukunft
Die Grundlage der revidierten Ortsplanung ist geschaffen. Mit dem räumlichen Entwicklungskonzept schaut die Gemeinde zurück und bis 2045 voraus. «Attraktiv bleiben» lautet das Motto.
68 Seiten und sieben Kapitel umfasst das vom Gemeinderat beschlossene räumliche Entwicklungskonzept REK. Bereits in der Kurzfassung skizziert die für die Ausarbeitung des REK zuständige Ortsplanungskommission die Kernpunkte für die Bereiche Siedlung, Landschaft/Naherholung sowie Verkehr und Infrastruktur: «Die Gemeinde Schenkon übernimmt am unteren Sempachersee eine wichtige Rolle als attraktive Wohngemeinde. Wohnquartiere, welche sich durch eine besonders attraktive Wohnlage auszeichnen, sollen vor einer Verdichtung bewahrt werden.»
Prunkstücke erhalten
Die Prunkstücke Schenkons, die Quartiere Tannberg und Isleren, sollen so bleiben, wie sie sind. «An diesen exklusiven Lagen steht der Erhalt der bestehenden privaten Freiräume und der Sicht auf den Sempachersee bzw. das Alpenpanorama im Vordergrund.» Mehr als 70 Prozent stimmen diesem Vorhaben zu, wie im Mitwirkungsbericht zu lesen ist. Allerdings gibt es auch Bürger, die sich vehement dagegen ausgesprochen haben. Mitgewirkt haben Behörden, Parteien, drei Firmen und 59 Privatpersonen.
Entlang der Hauptstrassen hingegen strebt Schenkon «eine akzentuierte Entwicklung», lies Verdichtung, an. Doch auch in diesem Bereich möchte die Gemeinde Qualität in Form einer architektonischen Gestaltung. Eine Erdgeschossnutzung wird angestrebt.
Parkplätze bieten Potenzial
Ein grosses Potenzial ortet Schenkon bei den beiden grossen Parkplätzen des Coop (im Bild). «Anstelle der Parkplätze sind langfristig Überbauungen anzustreben, welche einen klaren Bezug zur Münsterstrasse machen und letztlich einen urbanen Raum schaffen.» Ortsbaulich aufwerten möchte das REK den Raum Dorf, um ein Ort der Begegnung zu werden. Dazu gehören Tempo-30-Zonen in Wohnquartieren sowie die Förderung des öV und des Langsamverkehrs.
Um rund 1 Prozent pro Jahr – 35 bis 40 Personen – soll Schenkon wachsen, was bis 2045 eine Gemeinde mit 3900 Einwohnern gibt. Der bestehende Zonenplan ermöglicht dieses Wachstum mit den Entwicklungsgebieten Zellfeld, Kirschgarten und Burg. Weiterentwicklungen von Arealen im Siedlungsgebiet sowie Siedlungserweiterungen nehmen weitere 500 Einwohner auf. «Mit der nächsten Ortsplanungsrevision geht es daher nicht primär um die Einzonung von Bauland», schreibt das REK. Gleichwohl spricht das REK von einem «geringen Einzonungsbedarf für rund 100 Einwohner» oder 1,5 bis maximal 2 ha, was vertretbar sei.
Weitere Gebiete für die Zukunft
Potenzielle Erneuerungs- und Verdichtungsgebiete sind im Zellfeld, Dorfstrasse-Unterstrasse, Zentrum und Zellburg. Langfristig, über den Planungshorizont der Ortsplanungsrevision hinaus, sind die Gebiete Dorfstrasse-Unterdorf, Sonnmatte, Obertannberg, Dorf und Zellburg/Zellmatte potenzielle Siedlungserweiterungen. Allen voran die angedachte Erweiterung Obertannberg erntete in der Mitwirkung viel Kritik. Die Erschliessung wird der Knackpunkt.
Neben der Siedlung thematisiert das REK die Landschaft und den Verkehr. Es möchte den Seepark am Sempachersee aufwerten, die Benützung des öV fördern sowie bei den öffentlichen Parkplätzen im Zentrum eine punktuelle Bewirtschaftung prüfen.
Die Grundlage für die Revision der Ortsplanung ist mit dem REK geschaffen. Nun folgt die Revision der Planungsinstrumente. Da sind einerseits der grundeigentümerverbindliche Zonenplan sowie das Bau- und Zonenreglement. Andererseits gehören der behördenverbindliche Verkehrsrichtplan und der Erschliessungsrichtplan dazu. Das Hauptziel bleibt: «Die revidierte Ortsplanung soll die Basis für ein qualitatives Wachstum liefern.»