Als Folge der Zusammenarbeit mit Helvetas haben Mitarbeitende angefangen, den Anbau zu diversifizieren. Zwischen Kakaobäumen wachsen jetzt auch Vanillepflanzen. (Foto Patrick Rohr/Helvetas/zVg)
Als Folge der Zusammenarbeit mit Helvetas haben Mitarbeitende angefangen, den Anbau zu diversifizieren. Zwischen Kakaobäumen wachsen jetzt auch Vanillepflanzen. (Foto Patrick Rohr/Helvetas/zVg)
19.10.2024

Nachhaltige Landwirtschaft im Visier

von Christine Spychiger/«Sursee und die Welt»/RED

«Sursee und die Welt» unterstützt jährlich internationale Projekte mit 45’000 Franken. 2024 widmete sich die Vergabegruppe dem Schwerpunktthema «Nachhaltige Landwirtschaft und Industrie» und wählte sechs unterstützenswerte Angebote aus.

Mit Rücksicht auf die Natur genügend Nahrungsmittel produzieren, um selbst davon leben und später den Betrieb in die Hände nächster Generationen übergeben zu können – dieses Prinzip der Nachhaltigkeit ist seit jeher eine wichtige Richtschnur für Landwirtinnen und Landwirte. Als nachhaltige Landwirtschaft wird die ökologische und zukunftsorientierte Bewirtschaftung einer landwirtschaftlichen Fläche bezeichnet. Nachhaltige Landwirtschaft soll Land, Wasser und genetische Ressourcen für künftige Generationen bewahren. Dies gilt sowohl für die Agrarwirtschaft als auch für die Tierhaltung.

Kakaoproduktion in Madagaskar

Aufgrund des Themas wurden teils neue, auch kleinere Initiativen berücksichtigt. Die Freude über die Spenden war bei allen Involvierten riesig. So zum Beispiel bei Helvetas, deren Projekt des Kakaoanbaus berücksichtigt wurde. Im Nordwesten von Madagaskar, entlang dem Fluss Sambirano, leben die Menschen von der Landwirtschaft und vom Kakaoexport. Letzterer bildet die wichtigste Lebensgrundlage für die Bevölkerung. Rund 33’000 überwiegend kleinbäuerliche Anbauende produzieren bis 14’000 Tonnen Kakaobohnen pro Jahr. Ganze 95 Prozent des madagassischen Kakaos kommen aus dieser Region. Trotzdem leben viele Bewohnende unterhalb der Armutsgrenze.

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Grosse Teile der Wälder sind der Brandrodung zum Opfer gefallen – für zusätzliche Felder sowie Holzkohle und nicht zuletzt, weil alternative Einkommenszweige fehlen. Folgen der grossen Abholzung sind Erosion und Verlust an Bodenfruchtbarkeit und Biodiversität. Die hohe Sedimentationsbelastung beeinträchtigt den Wasserhaushalt und die landwirtschaftliche Produktion im Sambirano-Tal erheblich. Gleichzeitig bedroht der Klimawandel die Kakaoproduktion zunehmend. Um eine langfristige Perspektive für die Menschen – und den Wald – zu bieten, setzt sich Helvetas für eine nachhaltige Kakaoproduktion ein.

Weiter wurden unterstützt:

• Hunger-Projekt, Klimaschutz und Agrarbildung, Burkina Faso

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• «SOS Rosarno», landwirtschaftliche solidarische Kooperative in Kalabrien, Italien

• «Comundo, mit nachhaltigen Anbaumethoden die Ernährungssicherheit stärken», Nicaragua

• PCCJ, Bauernnetzwerke für nachhaltige Landwirtschaft, Indonesien

• «EcoSolidar», «Permakulturen – Schulgärten gegen Hunger», Malawi

In der Gruppe «Sursee und die Welt» wirkten im Kalenderjahr Jolanda Achermann (Stadt Sursee), Jörg Wallimann (kath. Kirchgemeinde), Lukas Muri, Mara Menz, Benedikt Mathis und Christine Spychiger (kath. Kirchgemeinde) mit. Wer ein Projekt mit Bezug zum Schwerpunktthema (2025: «Schule und Bildung») oder zu Sursee und der Region kennt, das die Gruppe unterstützen soll, kann dieses einreichen bei: Soziale Arbeit der Kirchen, Rathausplatz 1, Sursee.


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