Projekt «Burg» soll von Schenkon die Region erleuchten
Im Gebiet «Burg» in Schenkon sollen bis schätzungsweise 2024 fünfzig Wohnungen verwirklicht werden. Der Gemeinderat Schenkon stellte das Leichtturmprojekt mit fünf Gebäuden vor.
Gemeindepräsident Patrick Ineichen brachte es bei der Informationsveranstaltung vom Dienstagabend gleich auf den Punkt: Schenkon, die Wohngemeinde am See, soll sich gesund, kontrolliert und clever weiterentwickeln. Teil dieser Entwicklung soll das nachhaltige Projekt «Burg» sein, für das die 2000-Watt-Zertifizierung angestrebt wird.
Es soll ein «Leuchtturmprojekt mit regionaler Ausstrahlung werden». Diese Annahme kommt nicht von ungefähr. Die Anforderungen an ein solches Projekt sind äusserst hoch. Und bisher wurden diese fast ausschliesslich in urbanen Gebieten verwirklicht. Erstaunlich viele Interessierte liessen sich von der Gemeinde und von Fachleuten über das Vorhaben informieren.
Innovative Ansätze angestrebt
Der Projektleiter der 2000-Watt-Areale, Daniel Kellenberger, erklärte, dass die Nachhaltigkeit vor allem durch Innovation und weniger durch Verzicht erreicht werden soll. Und dies auf der sozialen, technischen und gesellschaftlichen Ebene. Dies fange bei der Erstellung mit den Baustoffen an, gehe weiter über den Betrieb bis zur Alltagsmobilität.
Angestrebt werde eine hohe Qualität zum Wohnen und zum Leben. Bisher wurde das 2000-Watt-Label in der Schweiz erst 24 Mal vergeben. Im Kanton Luzern ist die «Burg» das zweite Projekt dieser Art und das erste auf dem Land.
Laut Franz Aeschbach vom Architekturbüro Bob Gysin, das damals den Architekturwettbewerb gewann, sollen auf der «Burg» in fünf Gebäuden rund 50 Wohnungen realisiert werden. Für die angestrebte Nachhaltigkeit seien Photovoltaik, Erdsonden, Biokreisläufe, CO2-Einlagerung und ein ausgeklügeltes Auto- und Bikesharing vorgesehen.
Mögliche Stolpersteine absehbar
Wie erwähnt, wurden 2000-Watt-Projekte bisher vor allem in urbanen Gebieten verwirklicht. So könnten auch die eher geringe bauliche Dichte, die relativ grosse Entfernung zu Versorgungs- und Dienstleistungsangeboten, die mässige öV-Anbindung und die graue Energie bei der Photovoltaikanlage und der Einstellhalle eine Zertifizierung erschweren.
Thomas Achermann von der ecoptima AG, Bern, die den Bebauungsplan ausgearbeitet hat, betonte aber, dass diese Zertifizierung unbedingt angestrebt werde. Falls die Realisierung aber doch nicht möglich wäre, so würde man einen «Nachhaltigkeitskatalog» ausarbeiten, der dem 2000-Watt-Ziel sehr nahekommen müsste. Die Qualität des Richtprojektes müsse auf jeden Fall erhalten bleiben.
Verkehrssituation verbessert
Zu reden gibt schon längere Zeit der Verkehr auf der Striegelgasse. Die Gemeinde hat viel unternommen, um vor allem die Situation der Fussgänger zu verbessern. Das Kreuzen von Fahrzeugen wurde erleichtert. Gleichzeitig wurde die Durchfahrgeschwindigkeit gesenkt. Dies betonten sowohl Patrick Ineichen wie auch Valérie Weibel vom beauftragten Verkehrsplanungsbüro TEAMverkehr, Zug.
Gemeinde sucht Investoren
Das Land gehört seit 2013 der Gemeinde. Laut Patrick Ineichen möchte die Gemeinde das Projekt selber nicht realisieren, sondern suche Investoren. Die ak-Treuhand werde, so der anwesende Mitinhaber Norbert Kremmel, eine enge Begleitung garantieren. Damit auf der Burg dereinst auch das stehe, was jetzt geplant würde.
Es ist offen, ob es Miet- oder Eigentumswohnungen sein werden. Wie verschiedene Besucher des Abends anregten, soll die Gemeinde eine Abgabe im Baurecht prüfen. Wenn alles wie geplant verläuft, werden die ersten Bewohner 2024 auf der «Burg» einziehen können.