Roman Röösli rudert auf Platz zwei
Im letzten Rennen vor den Olympischen Spielen in Tokio ruderten Roman Röösli und Barnabé Delarze im Doppelzweier zu Weltcup-Silber. Weniger erfolgreich war Joel Schürch vom Seeclub Sursee.
Technisch anspruchsvolle Bedingungen mit Schiebewind herrschten am Finaltag heute Sonntag auf dem Lago di Paola in Sabaudia. Schiebewind sorgt jeweils für schnelle Rennen und entsprechende Bestzeiten, er fordert aber von den Ruderinnen und Ruderern eine makellose Technik.
Polen galt es zu schlagen
Die Blicke richteten sich aus Schweizer Sicht auf das Finalrennen im Männer-Doppelzweier mit Roman Röösli und Barnabé Delarze. Polen galt es zu schlagen, um den Sieg im Gesamt-Weltcup nach Hause zu tragen. Soweit die Ausgangslage. Die Polen Mateusz Biskup und Miroslaw Zietarski setzten naturgemäss alles daran, die Pläne der Schweizer zu durchkreuzen. Schon vor der 500-Meter-Marke setzten sie sich an die Spitze.
«Wir hatten uns das Rennen anders vorgestellt», sagte Barnabé Delarze nach dem Rennen enttäuscht. Der Rückstand der Schweizer betrug nach dem ersten Streckenviertel zwar erst 0,75 Sekunden. Bis zur 1500-Meter-Marke konnten die Polen aber ihren Vorsprung kontinuierlich auf drei Sekunden ausbauen.
Kein griffiges Rezept
Die Schweizer zündeten einen langen Endspurt, ruderten die schnellste Abschnittszeit im letzten Teilstück und konnten so ihren Rückstand auf Polen halbieren. Trotzdem fanden sie heute kein griffiges Rezept, um das polnische Boot erfolgreich zurückzubinden. Barnabé Delarze: «Wir werden in den nächsten Wochen hart daran arbeiten, um souveräner durch Wind und Wellen zu rudern.» Der Sieg im Gesamt-Weltcup blieb ausser Reichweite. Um sich zu grämen, bleibt keine Zeit. Ab sofort gilt der Fokus dem Saison-Highlight in Tokio. «Das Olympia-Trainingscamp startet. Die wichtigsten Vorbereitungsschritte kommen erst», erklärte Barnabé Delarze abschliessend.
Ernüchterung für Joel Schürch
Der Schweizer Vierer mit Andrin Gulich, Joel Schürch, Paul Jacquot und Markus Kessler erwischte in seinem A- Final auf der Aussenbahn nicht den besten Start und kam dadurch unter Druck. Die Grundgeschwindigkeit der Schweizer Crew war im Schiebewind phasenweise deutlich zu tief, was dem Boot schon früh im Rennen einen Rückstand bescherte. Während sich an der Spitze Italien keine Blösse gab und dem Heimsieg entgegenruderte, schaffte es das Schweizer Boot auf der zweiten Streckenhälfte nicht mehr, sich im Teilnehmerfeld nach vorne zu arbeiten und belegte den sechsten Rang.
Es bleibt noch viel zu tun
Die Weltcup-Regatta in Sabaudia habe gezeigt, dass in der nächsten Phase der Olympiavorbereitung noch viel zu tun bleibe, zog Verbandsdirektor Christian Stofer ein Fazit. «Der Männer-Doppelzweier hatte sowohl im Vorlauf am Freitag als auch heute im Final gute Phasen, handelte sich aber auf den zweiten 500 Metern zu viel Rückstand ein, der sich im Endspurt nicht mehr aufholen liess.» Der Vierer-ohne (mit Joel Schürch) habe einen rabenschwarzen Tag eingezogen. «Das Trainerteam hat bereits angekündigt, dass der Start ins Trainingslager im Kleinboot (Zweier-ohne) erfolgen wird, um die Grundlagen wiederherzustellen. Die Aufgaben für das am Donnerstag beginnende Olympia- Trainingslager sind für jedes einzelne Boot klar gestellt.»