Schulhausbau und Siechenhaus
Vor genau 51 Jahren fand der Baubeginn des Schulhauses im Surseer Kotten statt. In der Nähe stand damals noch das alte Siechenhaus, in welchem über Jahrhunderte Menschen mit ansteckenden Krankheiten isoliert wurden.
Wie alt Stadtarchivar Stefan Röllin in der «Surseer Schrift» über die Bürgergemeinde Sursee ausführt, übte zusätzlich zum Stadtspital an der Sure das Siechenhaus im Kotten, weitab vom Städtchen gelegen, seit dem Spätmittelalter eine wichtige Funktion aus. Es diente der Aufnahme von Aussätzigen und Menschen mit anderen ansteckenden Krankheiten (die gibt es nicht erst heute mit dem Coronavirus). Nach dem Abklingen des Aussatzes im 18. Jahrhundert beherbergte das Siechenhaus infektiös Kranke und dauernd Pflegebedürftige. Seit dem Beginn des 19. Jahrhunderts wohnten im «äusseren Armenhaus», wie das Siechenhaus auch hiess, mittellose Bürger, alte und kränkliche Personen, die keiner Beschäftigung mehr nachgehen konnten. 1817 wurde das 1611/12 erbaute ehemalige Siechenhaus veräussert und erst 1980 abgebrochen.